Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VI. Bergbau und Hüttenwesen. Einl. von C. Sahlin - 2. Eisenerzeugung. Von J. A. Leffler
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DIE FLUSSEISENERZ EUGUNG.
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Von dem im selben Jahre importierten Roheisen kamen 75 574 t oder
89 °/o aus Grossbritannien und 7 448 t oder 9 % aus Deutschland.
Die Erzeugung von Roheisen hat in Schweden im Laufe der Zeiten
bedeutende Veränderungen durchgemacht.
In den ältesten Zeiten wurde in Schweden ebenso wie in anderen Ländern
stets Schmiedeeisen direkt aus Erz hergestellt. Die erste genauer bekannte
Methode, die hierbei angewandt wurde, war das Rennverfahren. Der Rennofen
war ungefähr 2 Meter hoch und hatte einen im unteren Teil rechteckigen, oben
erweiterten und runden Schacht (Fig.). Das Erz war Rasenerz, der
Brennstoff Holz, womit der kleine Schacht gefüllt wurde. Sowie dieses Holz
verkohlt war, wurde eine bestimmte Menge Erz aufgegeben, worauf Wind aus
kleinen Blasebälgen in den Ofen eingeführt wurde. Wenn die Kohlen verzehrt
waren, fand sich auf dem Ofenboden eine Rohluppe schmiedbares Eisen sowie
eine eisenreiche Schlacke. Die Rohluppe wurde aus dem Ofen herausgehoben
und zu sog. Osmundseisen ausgeschmiedet, das im Handelsverkehr als Münze
umlief und im 12. und 13. Jahrhundert weit über die Landesgrenzen hinaus
bekannt war.
Rennet fen.
Im 15. Jahrhundert wurden die Öfen höher gebaut, der Schacht wurde oben
zusammengezogen, und die Verwendung von Bergerzen an Stelle von Rasenerzen
sowie von Holzkohlen an Stelle von Holz begann. Die Temperatur war nun
höher und die Reduktion vollständiger, und man erhielt ein höhergekohltes und
leichter schmelzbares Eisen, das aus dem Ofen abgestochen werden konnte.
Man erhielt Roheisen, und die Öfen, die solches Eisen lieferten, wurden
Hochöfen genannt. Aus dem Roheisen wurde darauf durch Umschmelzungen
schmiedbares Eisen bereitet.
Dieses Prinzip, nämlich zuerst aus dem Erz Roheisen zu erzeugen und darauf
aus diesem durch oxydierende Schmelzung (Frischung) in Herden oder Öfen
schmiedbares Eisen oder Stahl herzustellen, ist während der folgenden
Jahrhunderte bis zur Jetztzeit alleinherrschend gewesen.
Die Hochöfen, die in Schweden im 15. und 16. Jahrhundert beim
Ubergang vom Rennverfahren zur Roheisenerzeugung angewandt wurden, waren
der Bauart nach recht verschieden von den Rennöfen. Der untere Teil des
Ofens wurde aus Feldsteinen aufgeführt, aber in dem oberen Teil waren die
Aussenwände aus Holz gezimmert, und der Zwischenraum zwischen diesen bis
dicht an die Schachtmauer wurde mit Erde und Sand ausgefüllt. Die Höhe
des Ofens war nur 6 bis 7 Meter. In Ubereinstimmung mit den Rennöfen hatten
die Hochöfen rechteckiges »Gestell» und runden Schacht.
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