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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - Schwedens Wasserfälle. Von F. V. Hansen

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SCHWEDENS WASSERFÄLLE. 385

Das Ergebnis dieser versuchsweisen Berechnung ist, dass Sehwedens
»ausbauwürdige» Wasserkraft 1908 einen Wert von insgesamt 138-o Millionen Kronen
darstellte, wovon 21 % auf die in Staatsbesitz befindliehe Wasserkraft und 79
auf die in Privatbesitz befindliche entfielen.

Diese Ziffer ist bemerkenswert niedrig. Man scheint aber vor allen Dingen die
Intensität in der Ausnutzung der Wasserkraft während des fraglichen Zeitraumes
von 50 Jahren mit einer gewissen Vorsicht angenommen zu haben, indem man
davon ausging, dass während jenes Zeitraumes 3 Millionen PS ausgebaut
würden, d. h. durchschnittlich 60 000 PS jährlich oder ungefähr derselbe Effekt,
wie er im Jahre 1912 hinzugekommen ist. Die nächste Zukunft der Wasserkraft
Schwedens beruht wohl, soweit sich jetzt überblicken lässt, auf ihrer Verwendung
für die elektrochemische und elektrothermische Industrie, und diese erfordert
sehr erhebliche Kraftmengen. Beispielsweise werden bei Svaelgfos und Rjukan
in Norwegen nicht weniger als 290 000 PS fast ausschliesslich für eine einzige
derartige Industrie verbraucht, und der Effekt der neuerbauten Ljungawerke in
Höhe von 18 000 PS wird von einer einzigen Kalziumzyanamidfabrik beansprucht.
Jene Berechnung scheint auch die Entwicklung nicht zu berücksichtigen, die im
Lauf eines halben Jahrhunderts die Elektotechnik nehmen kann und nehmen
muss.

Die direkte Schätzung hat indes nicht viel zu bedeuten. Das Hauptgewicht
bei der Schätzung des Wertes der Wasserkraft darf nicht auf den unmittelbaren
Nutzen gelegt werden, den man aus ihr ziehen kann, sondern in überwiegendem
Masse auf den mittelbaren Gewinn. Die erhöhte Verwendung der Wasserkraft
bedeutet nämlich erhöhte Unabhängigkeit vom ausländischen Heizmaterial,
erhöhten industriellen Aufschwung und dadurch gesteigerte wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit und erhöhte Selbständigkeit. Unter diesem Gesichtspunkt bildet
Schwedens Wasserkraft einen erheblichen Teil seines Nationalvermögens.

Seit lange schon wird in dem kohlenarmen Schweden die Wasserkraft
ausgenutzt; anfangs bediente man sich ihrer für kleinere, aber zahlreiche
Mühlen, Sägewerke und Hämmer, später auch für grössere industrielle
Anlagen, Hütten- und Bergwerksbetriebe. Noch ehe die elektrische
Kraftübertragung sich in den neunziger Jahren als praktisch ausführbar erwies,
wurde die Energie der Wasserfälle auf beträchtliche Entfernungen
übertragen. Es sei u. a. nur an Polhems berühmte Schachtgestänge erinnert,
welche stellenweise, wie bei Grängesberg, noch in Gebrauch sind. Die
Technik der elektrischen Kraftübertragung eröffnete der Verwendung der
Wasserkraft neue Möglichkeiten, die sehr bald auch in Schweden von
umsichtigen Männern ausgebeutet wurden. Die ersten Wasserkraftwerke,
welche elektrische Energie über grössere oder kleinere Gebiete leiten und
an die verschiedenen Verbraucher verkaufen sollten, »Überlandzentralen».
warden von Privaten angelegt. Unter ihnen müssen als Banbrecher
genannt werden die Ausbauer des Hissmoforsen und des Skråmforsen,
Ynge-reds kraftaktiebolag, Hemsjö kraftaktiebolag. Gullspångs kraftaktiebolag
und Sydsvenska kraftaktiebolaget. Später trat der Staat als Unternehmer
auf diesem Gebiete auf durch Anlage der grossen Kraftwerke bei
Trollhättan, vollständig ausgebaut 1910, bei Porjus und bei Älvkarleby; jenes
soll 1914, dieses 191-5 betriebsfähig sein.

Das Interesse der Staatsbehörden für die Ausnutzung der Wasserkraft
zeigte sich auch in der Errichtung zweier neuen Ämter, des Hydro-

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