Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 9. Chemische Industrie. Von Alf. Larson
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farben. — sonstige chemisch-technische fabriken. 489
Der schwedische Staat hat eine Pulverfabrik, das schon genannte Åker,
im Län Södermanland, und 2 Munitionsfabriken. Marieberg bei
Stockholm und Karlsborg im Län Skaraborg.
Farben.
In Schweden werden keine Teerfarbstoffe hergestellt, dagegen gewinnt man
aus eingeführten Teerfarben und anderen Farbstoffen: Lackfarben, in Spiritus und
Wasser lösliche Farben und Farbenkompositionen, die unmittelbar zum Färben von
Wolle und Baumwolle verwendbar sind. Von im Lande gewonnenen Farbstoffen seien
genannt: Kienruss, Fnglischrot, Kreide, Umbra und Ocker von verschiedener
Farbe u. a. m.
Kienruss erhält man durch unvollkommene Verbrennung von Harz, Holz und
Rückständen bei der Harz-, Teer- und Pechgewinnung, indem man den hierbei
sich bildenden Russ verwendet. Auch erhält man ihn, indem man Holzkohle zu
einem feinen Pulver mahlt.
Englischrot, das aus Eisenoxyd besteht, erhält man vorzugsweise durch Glühen
des aus basischem Eisensulfat bestehenden Schlammes, der als
Verwitterungsprodukt in manchen Gruben, z. B. Falu gruva, vorkommt. Früher gewann man
es auch als Nebenprodukt bei der Darstellung von Alaun aus Alaunschiefer. In
einer schwachen Lösung von Leim und Eisenvitriol aufgeschwemmt, wird es allgemein
zum Anstreichen von Gebäuden benutzt und gilt als besonders haltbar und
holzkonservierend. Das Englischrot von deT Faluner Kupferhütte steht von alters
her in grossem Ansehen.
Feuerfarbe ist so hergestellt, dass sie auf dem damit gestrichenen Gegenstande
eine Schicht Kieselsäure absetzt, die unentzündlich und unschmelzbar ist und
daher das darunter liegende Holz vor Feuersgefahr schützt. Derartige Farben
kann man entweder mit Hilfe von Wasserglas herstellen, oder auch indem man
in gewöhnliche Wasserfarbe Kieselgur oder fein gemahlenen Asbest einrührt.
Den grössten Herstellungswert in der Farbstoffindustrie Schwedens stellen die
in Öl geriebenen Farben und die Druckfarbe dar.
Die Gesamtzahl der Fabriken in der hier behandelten Industrie belief sich
1911 auf 37 mit 99 Arbeitern. Der Herstellungswert wurde auf 1 963 000
Kr geschätzt.
Uber die sogenannten Teerfarben, von denen 1911 für 2"3 Millionen Kr
eingeführt wurden, s. oben, S. 431. Die Gesamteinfuhr an Farben und
Farbstoffen hatte in demselben Jahre einen Wert von fast 7 Millionen Kr; die
Ausfuhr war unbedeutend, für etwa 220 000 Kr.
Sonstige chemisch-technische Fabriken.
Zu den Erzeugnissen dieser Fabriken gehören Tinte, Kohlensäure,
Fruchtäther, Aseptin und alle Arten antiseptischer Mittel, Haaröle, Pomaden,
Lanolin, Lack u. a. m. Von älteren bekannten Fabrikaten sei Henrik Gahns
Amykosaseptin genannt, worin Borsäure und Pfefferminzöl die wirksamsten
Bestandteile sind, von neueren Stomatol mit Terpineol, Salubrin und Lazarol mit
Essigäther als wirksamsten Bestandteilen u. a. m. Der Herstellungswert betrug
1911 9 677 000 Kronen.
Eine für Schweden neue Industrie ist die Herstellung flüssiger Kohlensäure,
die vom Beginn der neunziger Jahre her datiert und gegenwärtig in 3 Fabriken
betrieben wird, davon 2 in Lövholmen bei Stockholm und eine bei Limhamn in
Schonen. Die Gesamterzeugung des Jahres 1911 belief sich auf 8 625
Doppelzentner.
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