- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 13. Kunsthandwerk und Kunstindustrie. Von E. G. Folcker

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kunstiiandwerk und kunstindustrie.

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entstandene Unternehmungen mit ähnlicher Wirksamkeit gearbeitet. Die älteste
von diesen ist A. B. Svensk konstslöjdutställning S. Giöbel, die von Selma
Giöbel, die jetzt ein Unternehmen ähnlicher Art in Vadstena leitet, gegründet und
eine Reihe von Jahren geleitet wurde; späterhin von einer Gesellschaft mit dem
Künstler Alf Wallander als künstlerischem Leiter übernommen, hat das Institut
seine Tätigkeit auch auf das Gebiet künstlerische Möbelherstellung ausgedehnt.
Die grosse A. B. Nordiska kompaniet umfasst ebenfalls eine von Thyra
Grafström geleitete Abteilung für Textilkunst. Das Atelier Licium, das sich auf die
kirchliche Textilkunst spezialisiert hat, ist von Agnes Branting gegründet worden,
die auch die fachliche Kraft im Verein Pietas zur Wiederinstandsetzung von
Textilgegenständen aus alten Zeiten ist.

Eine besondere Art der Textilkunst, die Spitzenherstellung, ist in neuerer
Zeit Gegenstand eines grossen und speziellen Interesses geworden. Die alte
schwedische Spitzenklöppelei, die vollständig auszusterben drohte, ist von
Vereinen und Privatpersonen wiederaufgenommen worden, und das Interesse für ihre
schönen, nationalen Muster hat sich in alle Kreise verbreitet. In den drei
Hauptgebieten, wo diese Kunst von alters her geübt worden ist, nämlich in Schonen,
Dalarne und Vadstena in Östergötland, sind Schulen und Unterrichtskurse
eröffnet worden. In Schonen hat sich Augustine Ehrensvärd, in Dalarne vor allem
Ottilia Adelborg und in Vadstena Ingeborg Petrelli der Wiederbelebung dieser
schönen Kunst gewidmet. Zur Entwicklung der feineren, künstlerischer
ausgebildeten Spitzennäherei hat Hilda Starek-Lilienberg die Initiative ergriffen,
und widmet sich derselben als Unterrichtsleiterin wie als ausübende Künstlerin.

In Schweden ist somit die speziell weibliche Handarbeit am frühsten,
und zwar früher als in irgend einem anderen Lande, zur künstlerischen
Behandlung und Entwicklung gebracht worden, und deshalb steht auch
die schwedische Textilkunst als die erste und ohne Mitbewerber da. Was
die anderen Zweige des Kunsthandwerks betrifft, so dauerte es ziemlich
lange, ehe sie sich aufrüttelten, und erst unter dem Einflüsse der grossen
künstlerischen Reformation, die, von England ausgegangen, um die
Jahrhundertwende ihren Triumphzug durch die ganze zivilisierte Welt hielt,
hat eigentlich auch das schwedische Kunsthandwerk eine wirklich
künstlerische Richtung erhalten.

Die schwedische Möbeltischlerei ist seit alters ihrer guten und
gediegenen Arbeit wegen bekannt; was die Formgebung betrifft, so hat
das Kopieren oder die Anwendung der alten historischen Möbelstile,
welche die letzte Hälfte des 19. Jahrhunderts kennzeichnen, unter dem
Einflüsse der gegenwärtigen künstlerischen Anregungen einem freien,
persönlichen Schaffen Platz gemacht. In Schweden, wie anderswo, sind die
Künstler, in erster Reihe die Architekten, an der Spitze der neuen
Richtung geschritten. Ragnar Östberg, Karl Westman, Axel Lindegren, Lars
Wahlman und der kürzlich verstorbene Elis Benchert, alle im Besitze einer
originellen und persönlichen Begabung, sind einige der hervorragendsten
Namen. Einen Platz för sich allein nimmt Ferd. Boberg ein, der für diesen,
wie für alle Zweige des Kunsthandwerks, seine eleganten Kompositionen
von unverkennbar persönlichem Gepräge mit leichter Hand ausführt.
Der Maler Alf Wallander ist schon im Zusammenhang mit seiner textilen
Arbeit als Möbelkünstler erwähnt worden. Besonders zu betonen ist

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