Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Offene See. Ostwärts nach dem Jenissei
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46 Viertes Kapitel.
der Unterschied zwischen Ebbe und Flut mur hier wohl nicht so
groh, dah das Schiff dadurch wieder flott wurde. Lotungen rings
um das Schiff herum ergaben IV4 Faden unter dem Bug. der
sich etwas iiber einen Meter gehoben hatte. 5 Meter in der Mitte
des Schiffes, also genau soviel wie der Tiefgcmg des Schiffes be
trug, und 3V«I Faden nuter dem Achtermde. Mehrere Versuche,
mit voller Fahrt ruckwarts zu gehen, niitzten nichts, das Schiff riihrte
sich nicht von der Stelle: die Schraube wiihlte nur dm Grund so
auf, dah rund um uns her Schmutzwasser entftand.
Jetzt wurde versucht, ein dilles Stahldrahttabel am Steuer
bordcmker zu befestigen, diesen herabzulassen und ihn dann mit der
grohen Dampfwinde im Achter langs des Grundes achterwcirts ein
zuholen. Die Arbeit ging schwer und langsam und strengte die Ge
rcite an, das ganze Schiff bebte: als der Anker etwa 20 Faden achter
wcirts gelcmgt war, brach das Stahlkabel infolge der gewattigen
Spannung.
Nun liehen wir den Achtertcml voll Wasser lcmfen, um das
Vorderende zu heden, und dann versucht, den Anker vorwcirts
emzuholm. wcihrend das Schiff mit voller Fahrt ruckwarts ging.
Umsonst! — Wir kamm nicht von der Stelle. Der Vackbordcmker
wurde ebenfalls hinabgelassen, und alle Anlerketten wurden cms
gegebm, um das Vorderende zu erleichtern. — wir lagen noch geråde
so fest wie vorher. Ein Werpcmler wurde quer von dm Vackbord
billen hincmsgerudert und dann eingeholt, um das Achtermde nach
Vackbord zu drehen, mo das Wasser am tiefften war. Aber der
Werpcmler wollte nicht fassen.
Wir schickten uns jetzt an, die lemmttonnen mit Hilfe der
Voote achterwcirts zu bringen: aber mittlerweile hatte sich das nach
Vackbord iiberliegende Schiff etwas geråde gerichtet: das Wasser
muhte geftiegen sein. Wir versuchten es noch einmal mit dem Ein
holen des Steuerbordcmlers. gingen mit Volldamvf riickwarts und
holten dann mit dem. was noch an Kabeln vorhcmden war, auch
den Werpcmler ein. Ich beobachtete inzwischen den Kompah. Die
Schraube schweite rundherum, die Anlerwinden drohnten und ar
beiteten, dah das ganze Schiff bebte. Mit einemmal glaubte ich
einen winzigen Ruck zu fiihlen — der Kompah schlug aus um einen
Viertelgrad! Vald war es fast ein halber Grad! Dann noch mehr
— und endlich drehte sich das Schiff schneller und immer schneller!
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