- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
54

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Offene See. Ostwärts nach dem Jenissei

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54 Viertes Kapitel.
wiirdigm Unterschied zwischen dem Ost- uud Westufer des Flusses.
Wahrend das flache Land auf der Ostseite verhciltnismcihig hoch ift.
steil nach dem Fluh adfcillt, einen abschiissigen Strand besitzt und
ziemlich tiefes Wasser unmittelbar am Ufer hat, ist das Land auf
der Westseite auffallend niedrig. Die steile Fluhboschung ist nicht
hoch, und der nackte Sandstrand dacht sich ganz langsam von
der Uferboschung nach dem Wasser hin ab und bildet darunter
noch eine so allmahlich avfallende Untiefe, dah es in der Regel
nicht leicht ift, sich dem Ufer mit einem Schiff oder einem Voot
zu ncihern.
Die tieffte Rinne des Flusses liegt in der Regel auf der Ost
seite, meist ihr ganz ncche. Wo dies nicht der Fall ist, sind es ge
wohnlich Stetten, an denen der Fluh einm scharfm Bogen macht.
Da, wo er sich plotzlich nach rechts wmdet, geht das fliehmde Wasser,
dem Trcighettsgesetz folgend, nach links hiniiber und hat dort sein
tiefftes Vett an der linken Seite gegrabm. Aber etwas weiter ao
wcirts findet man gewohnlich die reihmdfte Stromung mit der tief
sten Rinne wieder auf der rechten, der Ostseite.
Dies ist ohne Iweifel eine Wirkung der Umdrehung der Erde:
sic bewirkt, dah alles in meridionaler Richtuug fliehmdes Wasser
die Neigung hat, auf der nordlichen Halbkugel nach rechts zu gehen,
und zwar um so mergischer, je weiter es nach Norden gelcmgt. Diese
Wirkung tritt besonders an breitm Flussen, wie dem lenissei, her
vor, wo das Wasser in der Breite des Flusses mit sehr verschiedmer
Geschwindigkeit fliehm karm. Das hat natiirlich zur Folge, dah
der Fluh sein Vett am tiefften auf der rechten Seite seines Lcmfes
ausgrcibt und auch am rechten Ufer am meiften erodiert. Dadurch
erhcilt das ganze Fluhbett die Neigung, bestandig nach rechts
hiniiberzuwaudern. Wenn nun ein groher Fluh ein edenes Land
wie das nordliche Sibirien durchstromt, so setzl er seine Wanderung
nach rechts so lange fort, bis er auf Hindernisse stoht, die das mettere
Verlegen seines Vettes unmoglich machen. Die Folge muh sein,
dah er im Lauf der Jetten auf seiner linken Seite, da, mo er
friiher sem Vett gehabt hat, ein Flachlcmd hinterlaht, das mit ab
gelagertem Fluhschlamm bedeckt ift: zur Rechten wird er hoheres
Lund haben, in das er sich noch nicht hat eingraben konnen.
Demnach hatte der lenissei in Icingft vergcmgmm leitm sein
Vett viel meiter westlich gehabt als jetzt und hier eine ganz niedrige.

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Project Runeberg, Mon Dec 11 19:43:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
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