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Von Sumarokowo nach lenisseisk. 191
Heute Nacht ist es talt auf Deck. Die Segel sind zum erftenmal
auf dieser Reise steifgefroren und bereist. Der Herbst nccht. Nber
dem Wasser im Siiden glcinzt eine Vank aufsteigenden Fluhnebels
weih im Mondschein. Wcchrscheinlich wird bis morgen friih wieder
dichter Nebel herrschen. —
18. September. Der Nebel lam nicht, aber statt seiner
Regen. Morgens um 6 Uhr ging es weiter durch ungefahr das
selbe flache bewaldete Land wie im Norden von Sumarokowo, nur
dah die Hohe des Landes ein wenig wechselte und sich ganz niedrige
gewolbte Riicken zeigten. Am Ufer sieht man immer ofter Wiesen,
wo Hev in Echobern liegt.
Wir nahern uns allmcihlich den Ackerbcmgegenden im Siiden,
doch scheint es auch noch weit nach Norden vorziigliche Vedingun
gen fiir die Landwirtschaft zu geben, wenn nicht fiir den Ackerbau, so
doch fur die Viehzucht. Dort ist herrlicher tiefer Humusboden,
und wiirde der Wald gerodet und das Land gepfliigt, so miihte
ein guter Ertrag zu erzielen sein: auher Gras gedeihen sicher Wur
zelgewcichse bis hoch in den Norden, jedenfalls liehe sich, wenn nur
das Land urbar gemacht tvare, hier mit grohem Vorteil Landwirt
schaft der gleichen Art betreiben wie in unsern Gebirgstcilern. Aber
geråde hierin liegt wohl die Schwierigleit. Der Wald hat gar leinen
oder doch nur so geringen Wert, dah es sich nicht lohnt, ihn des
Vauholzes tvegen zu schlagen. Wie die Verhaltnisse liegen, ist
und bleibt er ein Feind, der besiegt werden muh, um Weide
flachen und Platz zu Ackerfeldern zu schaffen. Die Arbeit des Fallens
der Vciume und der Veseitigung der Wurzeln ist so groh, dah
der Arbeiter dabei nur schwer seine Rechnung findet, wenn auch
die Generation nach ihm Nutzen davon haben wird. Vesondere
Schwierigleiten liegen dort, wo das Klima nicht so gunstig ist, dah
man gleich Getreide seien tann.
Der Watd gehort dem Staat, und es ist nicht schwer. Boden
zum Anbau oder zur Ausrodung cmgewiesen zu erhatten. Es laht
sich aber nicht erwarten, dah die Kolonisten in diese nordlichen Gegen
den ziehen werden, wenn sic, wie es wenigftens noch vor ein paar
lahren der Fall war, fast alles, was sic an fruchtbarem Boden
wiinschen, weiter siidlich im offenen Gras- und Steppenlcmd erhalten
konnen, wo man nur zu pflugen brcmcht, um der Erde unter dem
milderen Himmel reiche Sactten abzugewinnen. Aber die Reihe wird
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