Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XIII. Die Kolonisation und Entwicklung Sibiriens
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Dreizehntes Kapitel.
226
den 300 lahren, dah Nuhland Sibirien besitzt, sind bis ans Ende
des vorigen Jahrhunderts (1896) von Ruhland aus alles in
allem vielleicht drei Millionen Menschen eingewandert. Das kleine
Nonvegen dagegen hat in 25 lahren (1886—1910) 366670 Aus
wcmderer hauptsåchlich nach Amerika geschickt: die angefuhrte lahl
ist also fur das gewaltige Ruhland sehr gering.
Als Beispiel, mit wie wenig Erfolg die russische Regierung
friiher ihre Lander auszunutzen verstand, ist im Jahre 1909 von
russischer offizieller Seite Alaska cmgefiihrt worden, das seinerzeit
um 7200000 Goldrubel (23 Millionen Mark) an die Vereinigten
Stactten verkauft wurde und das allem im Jahre 1905 den Ameri
lcmern 150000000 Dollars, also 630 Millionen Mark. eingebracht
haben soll. Jugleich wird darauf hingewiesen, wie die Amerikaner
die Reichtiimer der russischen Tschuttschenhalbinsel an der Vering
ftrahe ausbeuten, wahrend den Russen wenig davon zuflieht.
Der Grund fiir die langsame Entwicklung der grohen, reichen
Lander in Asien ist zum Teil wohl dann zu suchen, dah bis in die
letzte Jett Ruhland wenig Verstandnis dafiir besah, dah man diesen
Lcindern helfen, dah man sie lolonisieren miisse: im Gegenteil, man
sah in ihnen sogar Konkurrenten, die man nicht cmfbessern, sondern
lieder so cmsnutzen wollte, wie sie einmal waren. Dazu lam man
cherlei cmderes. Das Wichtigste war, dah Sibirien eine Verbrecher
kolonie war, eine Stelle, wohin man alle unruhigen und uncmge
nehmen Elemente abschob, deren man sich in Ruhland entledigen
wollte. Sibirien wurde dadurch ein verrufenes Land, in das sich
die Leute nicht gern freiwillig begaben. Vor dem Bau der Eisen
bcchnen waren selbstverstandlich auch die tveiten Entfernungen in
jenen unermehlichen Rciumen ein grohes Hindernis. Den Aus
wcmderern ging es wahrend der langen Reise aus den schwer zu be
fcchrenden sibirischen Landstrahen unglaublich schlecht, und eine wirk
same Verwaltung, die der Entwicklung des Landes hatte forderlich
sein konnen, war von Petersburg aus beincche unmoglich. Schlieh
lich erschwerte die bis zur Regierung Alercmders 11. (1861) herr
schende Leibeigenschaft das Auswandern, weil russische Vauern das
Land ihrer Vater nicht verlassen durften.
Merlwiirdig ist, dah Ruhland alljcihrlich grohe Mengen Aus
wcmderer iiber das Meer nach Amerika ziehen lieh, wahrend es in
Sibirien grohe unbebaute Lcmdstriche liegen hatte. In dem Jahr-
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