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Das Ussurigebiet, Wladiwostok und Chabarowsk. 277
Tågen gefchlofsen werden follte. Sic bot eine Sammlung der ver
schiedenen Erzeugnisse dieses Ansiedlerlandes nnd vermirtelte einen
guten Eindruck von den Reichtiimern und den Hilfsquellen des Ge
bietes. Man sah z. V. den mcmnigfachen Mineralreichtum darge
stellt, vor allem Gold und Voldwascherei: ferner Ackerbauerzeug
nisse jeder Art und landwirtschaftliche Maschinen und Gerate, was
schliehen laht, dah die Landwirtschaft in ftarler Entwicklung bo
griffen ift, mehr vielleicht als in vielen andern Teilen Sibiriens.
Ich fand hier auch mcmche Proben einer Hausindustrie, die ich in
diesen Gegenden nicht erwartet hatte: sogar Schulen fiir diese In
dustris und dgl. Geschichte und Ethnographie des Landes waren
in verschiedener Weise vertreten: unter der geschickten Fuhrung
des erfcchrenen Kenners dieser Gegenden, des Forschungsreisenden
Kapitcin Arseniew, konnte ich mcmches daraus lemen. Die schonen
Formen eines tungusischen Rindenlcmoes zeigten, dah dieses alte,
weitverbreitete Voll auch bei seinen Vooten Sinn fiir elegante
Formen hat, im Gegensatz zu andern sibirischen Volkern, z. V. den
lenissei-Ostjaken. Man sieht das auch an ihren andern Geraten.
wie z. V. an ihren Schneeschuhen: es laht jedenfalls auf eine alte,
in ihrer Art hochentwickelte Kuttur schliehen.
Sehr interessant war ein mit der Ausftellung verbundener
lleiner zoologischer Garten. Unter cmderm sah ich dort den tverr
vollen Hirsch (lla6i-vciB V6bovBkii der auf Chinesisch
Choalo, auf Korecmisch Saschif heiht: er kommt nur in der Gegend
von Wladiwoftol vor. Sein Geweih venutzen die Chinesen zur Ve
reitung eines Lebenselinrs und bezahlen es hoch. Ein ahnlicher
Hirsch, der Maral. lebt im sudlichen Sibirien, wo er nur seines
Geweihs wegen gehalten wird: die Preise, die die Chinesen da
fur zahlen. konnen bis aus 90 Mart fur ein Kilogramm steigen,
und das Tier ist gegen 1000 Mark wert,- das Geweih des hier
vorkommenden Hirsches soll aber noch wertvoller sein.
Das Slcidtische Museum besuchten wir ebenfalls: Kapitcin Arse
niew zeigte mir dort viele interessante Dinge unter den Geraten
der verschiedenen Eingeborenen dieser Gegenden, die er aus seinen
Reisen griindlich erforscht hat. Ich sah lange, mit Fell iiber
zogene Schneeschuhe, deren sich die Orotschonen bedienen: sic scheinen
denen der Samojeden sehr ahnlich zu sein: bei lockerm Schnee werden
auch turzere, breitere, den gewohnlichen Tungusenschneeschuhen glei-
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