- Project Runeberg -  Sibirien ein Zukunftsland /
322

(1914) [MARC] Author: Fridtjof Nansen
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - XVIII. Nach Transbaikalien

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322 Achtzehntes Kapitel.
schien allem Anschein nach recht feierlich werden zu wollen: alle In
genieure waren zugegen, und der Abteilungschef aus Vureja, Herr
Alfred Augustowitsch Klare, hielt in deutscher Sprache eine Rede an
mich, in der er sagte: nachdem ich das Amurlcmd durchreist, den Vau
der Vahn gesehen und dieses grohe Land kennen gelernt hatte,
sei ich nuu an dem Schienenstrcmg cmgelcmgt, der mich, mit
Ausncchme einiger Vriicken, ohne Unterbrechung nach Petersburg
bringen werde: aus dieser Vercmlassung und zur Erinneruug an
meine Reise hatten sie den Wunsch, dieser Station meinen Nåmen
zu geben.
Es war eine vollstcindige Überrumplung. und ich konnte mich
nur cmfs herzlichste fiir diese ebenso grohe wie unerwartete Ehre
bedanlen. Es ist eine hiibsche kleine Station, die in einer frucht
baren, zum Teil schon cmgebauten Gegend in der Ebene liegt.
Dann ging es von neuem mit dem luge weiter. Oft sah ich
Weizenfelder, soweit das Auge reichte. Nach der Menge des Ge
treides zu urteilen, war dort guter, fetter Voden: dies ist also ein
Bild dessen, was diese grohen Ebenen in Julunft werden konnen.
Allmcihlich zeigten sich viele Dorfer am Wege, aber sie lagen in
grohen Avstanden voneincmder: oft miissen die Leute morgens auf
dem Weg zur Arbeit nach den Feldern und abends auf dem Heimweg
sechs bis sieben Kilometer zuriicklegen, was einem Auslander als
sinnlose Kraftvergeudung erscheint. Vielleicht aber ist es in diesem
Lande sicherer, beisammenzuwohnen als einzeln drcmhen auf den
Ebenen zu hausen: nur selten erblickte ich am Wege eine einsame
Hiitte.
Die Ingenieure erzahtten ein mertwiirdiges Beispiel von der
Wirlung der Kalte im Winter. Man hatte eine neue Vriicke gebaut,
deren Holzpfeiler in den Schlamm eingerammt worden waren: weil
es dort aber tief war, hatte man die Pfeiler aus zwei Vallen auf
fiihren mussen. Als die Ingenieure im Friihling wieder dorthin
lamen, fanden sie die Vriicke ganz schrcig und verdreht. Die Pfeiler
hatten sich teilweise um 31 Jentimeter gehoben. Als man sie aus
grub, zeigts sich, dah sich an den Ansatzftellen der zwei Vallen Eis
abgelagert hatte, das die Vallen auseinandergetrieben und eine 31
Jentimeter hohe Eissaule von dem Querschnitt der Pfeiler gebildet
hatte. Es wird wohl so zugegcmgen sein, dah Wasser in die Ansatz
ftellen eindrcmg und dort gefror, sich wcihrend des Gefrierens aus

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