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Heimwarts durch Sibirien. 347
seinen Rossen frei umherzog! Jetzt ist er verdrcingt durch den vor
riickenden Ansiedler, der Butter bereitet und sic nach England ver
sendet: den Nomaden findet man nur noch in den mageren Salz
steppen meiter sudlich, wo es der Ansiedler noch nicht der Miihe wert
gefunden hat, sich niederzulassen: aber auch diese Steppen werden
noch an die Reihe lommen.
Ab und zu erblicken wir grohe Viehherden, hauptsåchlich brcmne
Tiere wie die mongolischen Rinder: auch einige Pferde und Schafe
sind dabei und Hirten zu Pferd mit ihren Hunden. Ausncchms
weise stehen auch Windmuhlen fem am Horizont, oder die Kuvveln
und der Tunn einer weihen Kirche, die sich inmitten eines Hausens
niedriger Holzhciuser hoch aus der Ebene erhebt. Es ist, als ob diese
hoch emporragende Kirche all ihre Ncchrung aus den kleinen Hciusern
genommen, ihnen gleichsam das Mark cmsgesogen, verkriivpelt und
im Wachstum zuriickgehalten habe. Ie weiter wir vordringen, desto
winterlicher wird es. Hier fuhr man schon im Schlitten iiber die
Steppe, und in Kurgcm, wo wir am Nachmittag cmlamen, waren
aus der Strahe nur Schlitten zu sehen. Aber flach ist es, immer
noch flach.
24. Oktober. In der Nacht erreichten wir Tscheljabinsk, und
am nachsten Morgen befcmden wir uns zwischen den Landriicken des
ostlichen Abhangs des Uralgebirges und auf dem Wege nordwcirts
nach lelaterinburg. Hier herrschte schoner weiher Winter aus den
Landriicken und den grohen, iivpigen Waldern, die hauptsåchlich
Kiefernwcttder sind mit einigen schneebelasteten Tannen dazwischen:
tiefer Schnee bedeckt die Halden und bot eine richtige Schneeschuh
bcchn. Es war wie zur Weihnachtszeit, und man fiihlte sich un
beschreiblich angeheimelt. Hier hat der Winter also schon jetzt be
gonnen.
Nach lelaterinburg lamen wir am Vormittag: auf dem Vcchn
hof empfingen uns der Viirgermeister der Stadt und der Vorsitzende
der Stadtverordneten, der Prasident und der Selretar der Geo
gravhischen Gesellschaft, auch andere Mttglieder dieser usw.: wir
wurden in jeder Hinsicht gastfrei cmfgenommen. Ich besuchte das
Museum und sah mir die geologischen und mineralogischen Proben
dieses unglaublich reichen Landes an, das fast alles besitzt, was die
Verge an Schcitzen zu bieten haben. Ich besichtigte auch wertvolle
archciologische, ethnographische und orntthologische Sammlungen: es
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