- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr

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waschen, liegt vermuthlich besonders darin, daß in der strengen Winterkälte
das Waschwasser augenblicklich gefrieren und die Treppen mit einer Eisrinde
überziehen wurde, ohne daß sie rein würden; theils auch wohl darin,
daß die ganze Familie in einer Stube wohnt, und daß die durch Waschen
entstandene Feuchtigkeit der Gesundheit der Kinder nachtheilig sein würde,
um somehr, als die Klappe am Ofen, der nur am Morgen geheizt wird,
den ganzen Tag geschlossen ist, sodaß der Dunst nicht hinausziehen kann.
Sie selbst glänzen von Reinlichkeit. Ihr Dampfbad — und in jedem
Hause findet sich eine Stube dazu eingerichtet — reinigt nicht blos ihre
Haut, sondern schafft durch den starken Schweiß, den es erregt, selbst
Dasjenige aus dem ganzen Körper, was innerhalb der Haut liegt. Man
sieht daher immer reine Hände, Füße und Gesichter. All das Gute, was
der englische Fußreisende Kapitän Cochrane von ihnen gerühmt hat, ist
vollkommen wahr. — Aus einem vor wenigen Jahren erhaltenen Briefe
des Admirals Baron Wrangel, dessen Bekanntschaft ich, wie erwähnt, in
Petersburg gemacht hatte und den ich aus der Rückreise in Tomsk traf,
wie er im Begriff stand, nach Sitka an der Nordwestküste von Amerika
zu reisen, wo er als Gouverneur angestellt war — ersehe ich, daß dieser
Stand der Unschuld in Sibirien so gut wie verschwunden ist, nachdem
das Goldwaschen begonnen hat. Auri sacra fames!

Den 28. December gegen Mittag verließen wir Kolywan und legten
mit großer Mühe zwei Stationen, von 20 und 18 Werst, durch den
tiefen Schnee bis zum Dorfe Dubrowa zurück, wo wir beim Hineinfahren
in fast undurchdringlichen Schneehausen festsaßen. Endlich gelangten wir,
nach einer Zänkerei mit dem Desätnik, von welchem wir mit Mühe ein
Huhn zu unserem Abendbrot zu kaufen bekamen, zur ersehnten Nachtruhe.
Diese wurde aber bald gestört, indem Feuer im Hause ausbrach und eine
solche Menge Menschen zum Retten herbeiströmte, daß das Haus ganz
davon wimmelte. Während der beschwerlichen Fahrt in den zwei folgenden
Tagen durch die unermeßlichen Schneemassen erlebten wir zwei tragische
Begebenheiten. Man hatte nämlich fünf Pferde zunächst dem Wagen
statt der gewöhnlichen Troika, und vor diese mehrere Paar Pferde
mit Vorreitern gespannt. Der Weg war schmal und der Schnee am
höchsten auf den Seiten, sodaß die beiden äußersten Pferde zunächst am
Wagen, wo der Schnee von den Pferden der Vorreiter nicht niedergetreten

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