Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr
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Junge von neun Jahren, gestürzt und unter die Füße der anderen Pferde
gekommen wäre, worauf man ihn für todt aufgehoben hätte. Nach einiger
Zeit hätte er jedoch Lebenszeichen gegeben, und da zum Gluck einige
Bauern ihnen entgegen gekommen wären, so hätte man den Jungen in
ein Laken eingehüllt und auf den Schlitten gelegt, um ihn zu seinen Eltern
zurückzubringen. Die Kälte betrug 25—27 Grad. Da die sibirischen
Pferde nicht beschlagen sind, so hoffte ich, der Junge sei nur durch eine
heftige Quetschung am Kopfe oder einen Druck auf die Brust durch einen
Pferdehuf betäubt worden, denn, nach Johann’s Aussage, war keine
Beschädigung zu sehen, und in diesem Falle würde sich die sibirische Natur
wohl geholfen haben. Aehnliche Unfälle waren früher ein paarmal mit
anderen Jungen vorgekommen, aber sie krochen schnell unter den
Pferdefüßen hervor und beeilten sich, das Pferd wieder zu besteigen, ohne auch
nur ein Wort zu sagen. Da gewöhnlich der vorderste Renner strauchelt,
so wird wirklich ein neunfaches Glück erfordert, damit der Vorreiter
glücklich davon komme, da ja neun Pferde hinter ihm sind und ihn zu passiren
haben. Die Pferde sind übrigens in solchen Fällen sehr behutsam und
thun das Ihrige zur Rettuug des Gefallenen.
Den 31. December langten wir Nachmittags in Tomsk an, fuhren
geradewegs zum Stadtvogt und wurden in ein Haus geschickt, wo der
Wirth nach unserem Range fragte und von uns befreit zu werden wünschte.
Die Wohnung war übrigens unbequem und wir wurden nach einer anderen
begleitet, wo der Wirth, ein Kaufmann, sich auch die Ehre verbat,
da sein Haus den Stabsofficieren zum Quartier diene. Ich blieb eine
halbe Stunde draußen im Wagen sitzen, während Lieutenant Due mit
dem anderen Wagen zum Polizeimeister fuhr, um in dieser Verlegenheit
Hilfe zu schaffen. Endlich wies man uns eine Wohnung bei einem Kaufmann,
Namens Wasilei Iwanowitsch an, der nach Kiachta an der chinesischen
Grenze gereist war, um eine Menge chinesischer Waaren abzuholen.
Seine Frau, Stopanida Simonowna, die sehr höflich und dienstfertig
war, räumte uns ein sehr hübsches Zimmer und unseren Bedienten ein
Vorgemach ein. Unser Aufenthalt in Tomsk fing den 1. Januar 1829
mit 30 Grad Kälte am Morgen an, und die beiden ersten Tage vergingen
mit Vorbereitungen zu Lieutenant Due’s Abreise nach Narym, einer kleinen
Stadt, die 400 Werst oder 571/7 Meile nordwestlich von Tomsk
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