- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr

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Von Atschinsk an betritt man das Jeniseisk’sche Gubernium, welches
das östliche Sibirien ausmacht, und das verrieth sich sogleich in einer
angenehmen Weise. Wir fanden nämlich Leute damit beschäftigt, die großen
Löcher im Schnee auszufüllen; auf beiden Seiten des Weges lagen
große Haufen von zerklopften Steinen, um die Sommerbahn auszubessern,
aber namentlich machte es uns Freude, die großen, geräumigen, hellen
Stationshäuser wiederzusehen, in welchen der Reisende am Abend gewiß
sein kann, eine große, warme, reinliche Stube zu finden, über die er frei
zu verfügen hat, ohne von einem Wirthe belästigt zu werden. Die Reise
war angenehm, denn der Himmel war klar, die Kalte mäßig, und die
Gegend wurde immer malerischer; Hügel, mit Wald bekleidet, erhoben sich
nah und fern, jemehr wir uns Krasnojarsk näherten. Die hohen, steilen
Abhänge an Stellen, wo der Schnee lag, hatten schon mehrere Werst von
Krasnojarsk eine stark rothbraune Farbe, weshalb ich vermuthete, daß
die Erde in dieser Gegend eisenhaltig sein müsse, und daß unsere
magnetischen Instrumente in Krasnojarsk einige Unregelmäßigkeiten zeigen
würden. Ich äußerte dies gegen meinen Begleiter, und in der Folge bestätigte
sich auch meine Vermuthung. Krasno bedeutet im Russischen roth,
und Jarr ein steiles Flußufer, und hiervon mag die Stadt ihren
Namen erhalten haben, da sie wirklich an einem steilen, röthlichen Ufer
des Jenisei liegt. Hier bekamen wir zuerst die hohen mongolischen Berge
im Süden zu Gesicht, wodurch wir an das Vaterland erinnert wurden.
Wir erreichten Krasnojarsk den 21. Januar drei Uhr Nachmittags.
Nachdem wir Quartier bekommen und zu Mittag gespeist hatten, begannen
wir sogleich unsere wissenschaftlichen Beobachtungen, und als diese so
ziemlich beendigt waren, brachte uns der Polizeimeister einen Gruß auf
Deutsch von Sr. Excellenz dem Gouverneur, der uns zunächst fragen ließ,
ob er uns in irgend einer Weise nützlich sein könne, sich dann die Ehre
unseres Besuchs ausbat und zu wissen wünschte, ob wir nach Turuchansk,
einem Städtchen am Jenisei, in der Nähe des Polarkreises, reisen wollten.
Ich entgegnete, daß wir dem Herrn Gouverneur noch an demselben Abend
einen Brief des Ministers Speranski in Petersburg gebracht haben würden,
da aber das Wetter hell geworden sei, den günstigen Augenblick zu
unseren Beobachtungen benutzen müßten, am nächsten Tage Vormittags
aber die Ehre haben würden, ihm unsere Auswartung zu machen. Am

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