Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 4. Abreise von Tobolsk. — Iwan Schlau. — Beschwerliche Fahrt in einem sibirischen Winter. — Lästige Ehrenbezeigungen in Kolywan. — Abhärtung und Gutmüthigkeit der sibirischen Bauern. — Ein paar unglückliche Zufälle. — Aufenthalt in Tomsk und Schilderung des Haushaltes eines sibirischen Kaufmanns. — Aufenthalt in Krasnojarsk. — Der Gouverneur Stepanow. — Schigemune. — Sibirische Kälte. — Nielsen in Lebensgefahr
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sich dort ein kleiner Tropfen. Aus der Oberfläche gingen Streifen nach dem
Mittelpunkt des Kuchens und in seiner Mitte war eine kleine Vertiefung
in Folge der Zusammenziehung. Das Spiritus-Thermometer zeigte 31¼
Grad. Nachdem der Spülnapf in die warme Stube gebracht worden war,
und einige Zeit gestanden hatte, ging der Kuchen von der Tasse los und
war dann so morsch geworden, daß er wie Eis in Stücke gebrochen werden
konnte. Diese und die vorige Station liegen ungefähr unter 53¾° N. Br.,
also nur einige Minuten nördlicher als Kopenhagen. Wenn wir nicht an
jeder Station unsere Barometer in die warme Stube gebracht hätten, so
wäre das Quecksilber jedenfalls auch zu einer festen Masse gefroren. In
dem Augenblicke, wo wir von Krasnojarsk abreisten, holte uns Dr. Erman
mit dem Dolmetscher Gustav ein, welcher große Frostbeulen im Gesicht und
viel Schlimmes ausgestanden hatte, da Erman Tag und Nacht gefahren
war, und Gustav in der fürchterlichen Kälte in einem offenen Schlitten
hatte liegen lassen.
Es ist ein glücklicher Umstand bei dem sibirischen Winter, daß völlige
Windstille herrscht, wenn die Kälte sehr stark wird, sodaß wir mit einem
offenen Lichte außerhalb des Hauses gehen konnten, um unsere Thermometer
zu beobachten, ohne daß die Flamme die geringste Bewegung zeigte.
Wenn es nicht so wäre, so würde weder Mensch noch Thier längere Zeit
unter freiem Himmel aushalten können. Zu Anfang des Winters sagte
ich einmal im Scherz, daß, wenn die Kälte 20 Grad überstiege, ich an
halten und eine mildere Jahreszeit abwarten würde. Aber ich bemerkte
bald, daß sich dies nicht thun ließ und auch nicht nothwendig war. Ich
machte einst meine Beobachtungen eine Stunde lang unter freiem Himmel
bei 28½ Grad Kälte, ohne eine andere Unbequemlichkeit, als ein starkes
Brennen in den Fingern, die nur mit dünnen Handschuhen bedeckt waren,
zu empfinden. Eine große Unannehmlichkeit war jedoch folgende: Der
Kragen des Rennthierpelzes wurde hinaufgezogen und mit einer Binde dicht
am Halse festgebunden, und eine doppelte Rennthiermütze mit einer Klappe
nach hinten bedeckte den Kopf und die Ohren, sodaß nur Augen, Nase und
zum Theil der Mund der Luft ausgesetzt waren. Der Dampf, der jeden
Athemzug begleitet, setzte sich in Gestalt von kleinen Eiskrystallen auf die
Theile des Pelzkragens und der Mütze, welche das Gesicht umgaben, und
bei der geringsten Bewegung des Kopfes berührten diese die Wangen, und
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