Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 6. Reise auf dem Jenisei von Jeniseisk bis Turuchansk und zurück
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Ginladung Schadrin’s. 137
6. Kap-1
stjerna und seinem Attachs, dem Kammerherrn Tersmedek, vom Oberst
Murawieff und seiner Frau in Irkutsk, von meinem Assistent, Lieutenant
Due, der von Willnisk und Jakutsk in Irkutsk angekommmen war. von
seinem Bruder, dem norwegischen Staatssecretair in Stockholm, und meh
reren Anderen. Sie waren fur mich eine wahre Erquickung nach der be
schwerlichen Reise. Ich war Plotzlich, wie durch Zauberei, von den ostja
kischen Giuoden mitten unter Bekannte von Ost und West versetzt worden,
nnd fiihlte mich wieder von befrenndeten nnd verwandten Wesen umgeben.
Dies hatte eine wohlthncnde Wirkung; denn die grosie Anstrengung aus
der Reise durch Beobachtungen und deren Berechnung, verbunden mit dem
Mangel an nachtlicher Ruhe in Folge von Hitze und Mucken. hatte meine
Nerven angegriffen und eine gewiffe Niedergeschlagenheit und Abspannnng
erzeugt. Ich wundere mich daher nicht. datz ahnliche Reisen durch diese
oder ahnliche Gegenden eine solche. ja selbst noch heftigere Wirkung aus
fruhere Besucher hervorgebracht haben.
Den 30. Juli kam Freund Schadrm zu mir und bat sehr demu->
thig, ob ich ihm die Ghre erweisen und den Abend bei ihm zubringen
wolle, damit seine Molodaja meine Bekanntschaft machen konne. Ich
nahm die Einladung des braven Mannes mit Vergnugen an. Die Ge
sellschaft bestand aus ihm, sciner Frau, zwei hiibschen jungen Madchen
von seiner Familie und mcinem Gustav, den ich als Dolmetscher benutzen
mutzte, damit die Unterhaltung nicht gar zu jammerlich wurde. Wir
tranten zuerst Thee und rauchten Tabak, dann wurde mit Punsch aufge
wartet. In dem obersten Theil der Stube, nahe am Fenster, hatte man
sir mich einen Stuhl und einen kleinen, mit einem weitzen Tuche bedeck»
ten Tisch hingestellt. an dem ich allem bewirthet wurde. Wir riefen uns
in munterm Scherz verschiedene unserer Reiseabenteuer in das Gedachtnist.
und Gustav sorgte durch seine drolligen Einfalle dafur, datz die Gesell
schaft nicht aus dem Lachen kam. Als Schadrm einige Glas Punsch ge
trunken hatte, wurde er so geruhrt von der harmlosen Freundlichkeit, wo
mit ich ihn behandelte, datz er sich vor meinem Stuhl aus die Knie
legte und mir den einen FuH klissen wollte. Ich zog ihn aber rasch
zuruck, stand aus und sagte, nachdem ich ihn aufgefordert hatte,
gleichfalls aufzustehen: „Dos ist nicht Vrauch in meinem Lande,
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