Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Reise durch die Kolywanschen Bergwerke nach der chinesischen Grenze und längs den Kirgisen-Linien nach der Berg-Fabrikstadt Slatoust. — Von da nach Orenburg. — Cholera. — Aufenthalt in Orenburg
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Russisch-chinesische Grenzwachm.
142 17. Kap.
lachend aus: „Eine kirgisische Memme, die auf einer Kuh reitet, ist im
Stande eine solche Festung einzunehmen.
Von der Stadt Semipalatinsk, dem sudlichsten Punkte, den wir
auf der Irtisch-Linie besuchten, wurde in den letzten lahren ein bedeu
tender Handel mit den sudlichen Nationen über Taschkend nach Tubet ge
trieben, ja wir hatten Tubet und selbst Ostindien besuchen tonnen, sagte
man uns, wenn wir uns nur das Håar hatten abscheren und als Kirgisen
kleiden wollen. Dies thun die russischen Kaufleute, welche jahrlich dort
hin ziehen und an ihrem Capital 500 Procent verdienen. So hilft das
halb barbarische Rusiland, ahnlich dem zahmen Elephanten, welcher zur
Zahmung des wilden benutzt wird, nach und nach seine unlenksamen
Nachbarn civilisiren. Der Handel und der Vortheil fuhrt sie von beiden
Seiten zusammen; die Annehmlichkeiten des burgerlichen Lebens leuchten
den Barbaren allmalig ein, und die Vorsehung braucht hier, wie
iiberall, die niederen Triebe und Begierden des Menschen, um ein hoheres
Ziel zu wecken.
In der Nahe der chinesischcn Grenze, an dem aus China kom
menden Fluffe Irtisch. ungefahr 36 Meilen sudostlich von Semipalatinsk,
liegt die kleine Stadt und Grenzfestung Buchtarminsk. Langs der chine
sischcn Grenze ist hier eiue Grenzwachepostirt, ans dernordlichenSeiteaus
Ruffen, auf der sudlichen aus Chinesen bestehend. Aber das gegenseitige
Verhaltnih zwischen diesen ist von so ftiedlicher Art, datz die Chinesen
im Herbst, wenn die Kalte sich einzufinden anfangt, ihre Waffen der
russischen Besatzung in Verwahrung geben, und fich sudwarts nach mil-»
deren Gegenden ziehen. Im Fruhjahre finden ste sich wieder ein und
bekommen ihre Waffen freundschaftlich von ihren nordlichen Nachbarn
ausgelieftrt. Gin solches gegenseitiges Zutrauen tonnen die ci v ilisi r
teneuropaischen Nationen, wie wir leider sehen, nicht zu einander
haben, sie muffen bestandig bis an die Zahne gegeneinander bewaffnet
sein und das Auge auf jeden Finger haben.
Als wir am 1. November 1829 in der Festung Troizk angekom
men waren, erzahlte uns der Commandant, da§ Handelsleute aus der
Bucharei die Cholera nach Orenburg eingeschleppt, daZ die Stadt von
einem Militair-Cordon eingeschloffen sei, und datz wir daher nur unter
Schwierigkeiten Einlah in die Stadt erhalten wiirden, abgesehen von
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