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Durch die Abtrennung des P. calcatum als Spezies ist wenigstens
eine der alten aviculare-Formen zum Teil näher bestimmt und ihrer
Natur nach verständlicher gemacht worden. Es unterliegt keinem
Zweifel, dass Meisner’s t depressum (DC. Prodr. 14, p. i)8) zum
Teil mit P. calcatum zusammenfällt und nur wegen verabsäumter
Untersuchung als aviculare-Form beibehalten wurde. Zur
Erklärung der sog. aviculare-Yariation gereicht teilweise, dass an den
er y/cü/are- L o ka 1 e n das nahe verwandte calcatum auftritt,
vorzugsweise auf dem härtesten und trockensten Boden, wo niedergedrückte
aw/cu/are-Individuen leben. Dass aber Bastarde vorkommen, ist
nicht zu bezweifeln. Auf Rechnung dieser kommen viele
»Ueber-gangsformen», von denen in gewissen Werken die Bede ist (so bei
Hartman, Handb. i Skand. Flora). Ich habe z. B. aviculare-Formen
zusammen mit calcatum auf einem sandigen Hof gesehen. Alle
Individuen waren als rundliche, flach an den Boden gedrückte
Rosetten ausgebildet. Während einiger sonnigen Tage habe ich
daselbst die Pflanzen überwacht und dabei viele Blütenbesuche von
winzigen Fliegen beobachtet. Es ist einleuchtend, dass
Fremdbestäubung unter solchen Verhältnissen nicht vermieden werden kann.
Könnte man noch eine oder mehrere Formen von P. aviculare
coli, zu höherer Einheit als bloss »Varietät» (bezw. Standortsform)
abtrennen, so wäre dies ein weiterer Schritt zur besseren Auffassung
von den Schwankungen. Könnten wir P. aviculare coli, (sensu
stricto, excluso P. calcato) gleichsam in zwei Arten zerlegen, so
hätten wir schon zwei feste Punkte im Formengewirr. Damit
würden wir auch gewisse Formen für wirkliche »Zwischenformen»
und Bastarde erklären können.
2. SIND DIE AVICULARE-FORMEN NUR AITIOGENE
MODIFIKATIONEN?
Es scheint allgemein angenommen zu werden, dass das meiste,
wenn nicht alles, was wir »Variation» bei Polygonum aviculare
nennen, den Verschiedenheiten des Standorts zuzuschreiben sei.
Zerstreute Angaben in der floristischen, pflanzengeographischen und
sogar pflanzenanatomischen Literatur deuten diese Meinung an,
obgleich eine solche Abhängigkeit keineswegs erwiesen ist. Gewisse
Handbücher nennen eine bestimmte Varietät »Ruderatform»,
»Äcker-lbrm», »Strandform» usw., um gleichsam die Zusammengehörigkeit
mit einem bestimmten Standort hervorzuheben. Schon bei Meisner
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