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Als nun kaum das weiche Bette ihre Glieder eingefast.
Kam der sanffte Schlaff geschlichen und befreyte sie der Last
Der dess Tags geführten Sorge; allen Kummer, alles Kräncken
Wil die angenehme Ruhe in den Lethes Strom versencken.
Schlieffen so in aller Stille Wälder, Felder, Stadt und Land,
Biss die güldne Morgenröthe dieses Paar beysammen fand.
Da erhub sich erst der Kleine, der da allen Früh-Schlaff hasset
Und bey jedem neuen Morgen auch ein neues Hertze fasset.
Aber (Unglück!) als der Kleine lieff und tappte in der Eyl,
Da ergreifft er unvermuthet seines Schlaff-Gesellens Pfeil,
Womit er sich olm’ Bedencken wieder auff die Sprünge machte
Und wie vormals Liebes-Strahlen wieder an zu werden dachte.
Schmertzlich war es anzusehen, wie die beste Lust der Welt
Wurd’ so plötzlich abgekürtzet, wie die zarte Blume fällt,
Yon dem Schnitter umgehauen, wie die Veilchen, Rosen, Nelcken,
Die ein Unhold abgebrochen, binnen einer Nacht verwelcken.
Also fällt die edle Jugend, Lust und Anmuth ihrer Zeit,
In der Jahre schönster Blüte durch die Unvorsichtigkeit;
Die vorhin behenden Füsse müssen nun getragen werden,
Und der Purpur-Glantz der Glieder eingescharrt der schwart-
zen Erden.
Wo zuvor ein frohes Lachen und der Saiten süsser Klang
Schalte, da erhebt sich jetzo ein betrübter Leich-Gesang:
Zimmer, die mit Pracht dess Goldes und dess Silbers angefüllet,
Werden itzt mit schwartzen Tuche, Boy und Schleyer um*
gehüllet.
Eine gleichfalls fremde Wirckung seines Pfeils vernam der Tod:
Statt dess Schmertzens Schertz entstände, Liebe statt
betrübter Noth.
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