Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - 96. Hitler till Konung Gustaf 24 april 1940
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Meine Regierung hat kiirzlieh Einsicht in amtliche norwegische
Doku-mente erhalten, die ihr den sehwedischen Willen zur Neutralität und die
Folgerichtigkeit dieser Politik ebenso klar vor Augen fiihren wie sie
um-gekehrt den Beweis fur die einseitig gegen Deutschland gerichtete Politik
der ehemaligen norwegischen Regierung erbringen. Die friihere
norwegische Regierung hat danach seit langem mit der Landung
englisch-französischer Streitkräfte gereehnet und war in diesem Fall entschlossen,
an Seiten Englands und Frankreichs in den Krieg gegen Deutschland
einzutreten. Durch diese Haltung, die bedauerlicherweise zu dem völlig
sinn- und nutzlosen Blutvergiessen und den Zerstörungen im Norden
fiihren mu&ste, hat die ehemalige norwegische Regierung eine schwere
Schuld vor der Gesehichte auf sich geladen. Denn Deutschland besass
im Gegensatz zu den Westmächten nicht das geringste Interesse an einer
Ausweitung des Kriegsschauplatzes in Skandinavien. Es ist nicht als
Feind nach dem Norden gekommen, sondern ausschliesslich zur Abwehr des
unmittelbar bevorstehenden englisch-französischen Einbruchs in den
nordisehen Staaten. Ich känn Ihnen, Majestät, versichern, dass meine
Regierung fur den englisch-französischen Plan, Deutschland erst von den
sehwedischen Erzen abzuriégelni, und dann von der Flanke aus
anzugrei-fen, den unwiderleglichen Beweis in Handen hat.
Ich habe keinen Zweifel, dass die Aktion, durch die wir dem
englisch-französischen Plan im letzten Augenblick zuvorgekommen sind und durch
die wir England und Frankreich unter allén Umständen verhindern
wer-den, sich während dieses Krieges in Skandinavien festzusetzen, in ihren
Folgen auch den nordisehen Völkern zum Segen gereichen wird. Unter
diesem Gesichtspunkt begriisse ich es auch, dass Ihre Regierung der
eng-lischen und französischen Regierung von dem Entschluss Kenntnis
gege-ben hat, jedem Versuch eines Angriff s auf die schwedische Neutralität mit
allén Kraften entgegenzutreten.
Angesichts der zwischen unseren beiden Regierungen bestehenden
Klar-heit Über die beiderseitige Haltung werden Sie mir sicher darin
zustim-men, dass die bedauerlicherweise in Schweden letzthin durch die dortige
Presse hervorgerufene Nervosität völlig grundlos ist und dass kein Anlass
vorliegt, vereinzelten, auf blossets Versehen der einen öder anderen Seite
zurlickzufÜhrenden Vorf ällen eine Übertriebene Bedeutung beizumessen.
Wichtiger scheint mir zu sein, der durch die Entwicklung notwendig
gewordenen Neugestaltung der wirtschaftspolitischen Fragen im
Ostsee-raum beiderseits besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Ich habe daher
den Reichsaussenminister beauftragt, die Behandlung dieses Problems, an
dem naturgemäss auch Schweden stark interessiert ist, nachdriicklich zu
betreiben. Ich glaube, dass hier ganz neuartige Regelungen gefunden
werden miissen, und känn schon heute sägen, dass meine Regierung ge-
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