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scheint eine unendliche Entwicklung der Menschengestalt
und ihres Geschickes in außerirdische Sphären hinein
möglich. Die Änderungen aber, die wir tatsächlich wahr-
nehmen können, sind nur äußerlich und verleiten zu dem
Trugschluß, daß das Leben selbst sich auch innerlich und
wesentlich verändert hat. Es hat sich im Prinzip seit
Ewigkeit nie verändert und wird es nimmer tun! Streit
und Friede, wie Vergehen und Entstehen werden immer
wechseln.
Dies zu erkennen, sich dem ewigen Leben, so wie es ist,
gläubig zu fügen, das eigene Wesen möglichst weit in-
nerhalb des gegebenen zu entfalten, in der Sonne zu
blühen, dem Tod ruhig entgegensehend, das ist wahr-
hafte Weltfrömmigkeit, ist derjenige Gottesglaube, der
jeder Kreatur eingeboren ist.
In der oberflächlichen Gehirntätigkeit des Menschen
wird diese Weltfrömmigkeit vom Belanglosen verdrängt,
ausgelöscht in sorgenlosen Tagen eines zu langen Frie-
dens, bis ein lauter Rufer das tiefe Weltbewußtsein und
die Schicksalsunterwürfigkeit wiedererweckt.
Ein solcher Rufer ist der Krieg: Er erhebt sich plötz-
lich zwischen den reifen Ähren der friedlichen Felder,
stürmt dahin wie ein Gewitter, das unerwartet über die
Menschen herkommt. Sein Wolkenmantel schleift wal-
lend über Äcker und Dörfer, Menschenleben wie Halme
zerbrechend: Siehe, ich bin da! Es ist der Krieg!
Und im Gefolge des Krieges rast der Tod einher, nicht
der Tod des Friedens, der verschämt in einer Stuben-
ecke hockte, um Säuglinge und Greise durch die Dorf-
straßen zum Friedhof zu geleiten, nicht der Tod, der sich
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