Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Graf Tisza und die ungarische Opposition
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— 152 —
den in das Laub der Akazien und Kastanien. Anderswo
würde man sagen: Es wird jetzt drei Wochen oder in alle
Ewigkeit regnen. Hier ist es anders. Gegen Mittag klärt
sich der Himmel. Ein zärtlich vertöntes Licht lächelt in
die Trübseligkeit hinein. Die Donau und die Burg in
Ofen, die Kuppeln des Parlamentsgebäudes gegenüber
auf der Pester Seite fangen in dem wehmütig weichen
Licht zu leben an, und wie immer, wenn man etwas un-
erklärlich Schönes sieht, sucht man in der Erinnerung
Antwort auf die Frage: Wo hast du es schon gesehen?
Aber bevor die Antwort auftaucht, erhellt sich das Bild,
und der hohe Sommertag ist wieder da. Drei Wochen
Sturmzeit oder mehr war man des Morgens geneigt
vorauszusagen. Zur Mittagszeit lacht die Sonne einem
ins Gesicht. Dermaßen können sich auch andere Dinge
als das Wetter wandeln, nicht zuletzt die Politik. Vor
wenigen Tagen schien man hier die Vertagung des
Parlaments als eine Tatsache zu betrachten. Heute
denkt niemand mehr daran. Nach kurzen stürmischen
Tagen hat sich der politische Himmel wieder ge-
klärt, und die ersten Strahlen der Sonne gegenseitiger
Verständigung sind daran, in alle Herzen hineinzu-
leuchten.
Man hat sich in diesen bewegten Tagen wiederholt fra-
gen müssen, was wohl der Grund dafür sei, daß die ersten
Männer Ungarns einander nicht die Hände zum gemein-
samen Dienste des Vaterlandes reichten, was wohl in
diesen Tagen die einzig mögliche Lösung wäre. Die Er-
klärungen, die dafür gegeben wurden, konnten wenig
befriedigend sein, das heißt für denjenigen, der nicht
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