- Project Runeberg -  Ymer / Årgång 25 (1905) /
303

(1882)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Beiträge zur Kenntnis einiger Indianerstamme des Rio Madre de Dios-gebietes. Von Erland Nordenskiöld.

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EINIGE INDIANERSTÄMME DES RIO MADRE DE DIOS-GEBIETES. 303

einem Tambopata-Guarayo und einem Atsahuaca gesehen. Der
mit den Atsahuaca wohnende Tuyoneiri-Indianer hatte zwei Löcher
in jedem Mundwinkel. Eine Atsahuaca-Frau hatte das eine Ohr
durchbohrt. In diesen Löchern trug sie nichts, oder kleine
Holz-pflöckchen, die sie, wie sie versicherte, bei festlichen
Gelegenheiten durch Federn ersetzte. Die Pacaguara durchbohren die
Zwischenwand der Nase und auch die Unterlippe.1

Sämtliche diese Indianer haben Halsbänder aus Samen, die
nicht Trophäen sind, doch werden auch diese manchmal mit Federn
geschmückt. Das Walnusshalsband (Fig. 20 d) ist ein Kinderhalsband
von den Tambopata-Guarayo und kann ja möglicherweise als
Amulette gedient haben. Die gewöhnlichsten Halsbänder sind jedoch
Jagdtrophäen, im allgemeinen aufgereihte Affenzähne (Fig. 20 u. 21). Sie
werden bei den Tambopata-Guarayo von den Männern, bei den
Atsahuaca immer von den Frauen getragen. Bei den Tambopata-Guarayo
sah ich einen Månn, der statt der Affenzähne Menschenzähne hatte.
Die Zähne sind auf zwei verschiedene Weisen aufgereiht. Die eine Art
(Fig. 21 a) habe ich bei den Tambopata-Guarayo und den Yamiaca, die
andere (21 b) bei den Atsahuaca gesehen. Bei den Halsbändern der
Tambopata-Guarayo gehen die Zähne nicht um das ganze Halsband
herum, wie bei den Atsahuaca und den Yamiaca. Diese Halsbänder
sind stets äusserst sorgfältig gearbeitet. Das Werkzeug, mit dem
die Zähne durchbohrt werden, habe ich nicht gesehen. Offenbar
werden sie, bevor das Loch gebohrt wird, dünner geschliffen. Diese
Halsbänder werden alltäglich getragen. Ein anderes Halsband von
den Tambopata-Guarayo ist (Fig. 20 e) mit einigen Schnecken, Klauen
von Ameisenfressern und Kraniumteilen eines Säugetieres behängt.

Die schönsten Trophäen sämtlicher dieser Indianer sind
Stirnbänder aus prächtigen Federn (Fig. 20 a), besonders von Papageien.
Sie werden niemals alltäglich getragen, sondern da sorgfältig in
Körben verwahrt.

Von den Atsahuaca habe ich auch einen anderen Federschmuck,
den ich von dem Häuptling bekam. Er besteht aus einem etwa
i Cm. breiten Bande aus Baumwolle, das über den Kopf um die
Stirn gezogen wird. An diesem sind 13] herabhängende
baumwollene Fäden befestigt und an diesen mit Wachs ca. 100 Büschel
aus kleinen, prächtigen Papageienfedern. Die Fäden mit den Federn
fallen, wenn er auf ;den Kopf gesetzt wird, über die Schultern und
den Rücken.

1 Armentia, Navigaciön del Madre de Dios.

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