- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XII. 1925 /
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(1914-1935)
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34 OTTO HANDWERKER

und mit Phantastereien durchsetzt, sind sie äusserlich ein Prunk- und
Prachtwerk. Eine Abschrift davon aus dem 18. Jahrhundert liegt in Dresden.1
Das einst dem Fürstbischof Julius geschenkte Exemplar ist verschollen.

Auch in Schweden konnte bisher nur eine einzige Handschrift der
Hofbibliothek festgestellt werden. Walde2 fand in der Universitätsbibliothek
zu Uppsala (Handschriftensammlung H. 151) einen Juliusband mit:
Waib-lingens Chronik des Teutschen Ordens vom Jahre 1528, einer Abschrift für
den Fürsten, wahrscheinlich aus dem Jahre 1575, der eine andere,
hochdeutsche Abschrift der alten Hochmeisterchronik beigebunden ist. Das Fehlen
weiterer Handschriften Würzburger Provenienz nimmt hier nicht wunder, da
nachweislich schon bei Ankunft der Bücher in Stockholm Teile für die
Königin Christina ausgesondert wurden und noch 1648 ihr Bibliothekar Joh.
Freinshemius weitere 50 Handschriften von Uppsala nach Stockholm
verbringen liess.3 Das Verzeichnis dieser letzten Wahl ist in einer Quittung
des Freinshemius vom 19. November 1648 erhalten.4 Vielleicht kann man
den darin verzeichneten »Alcoran arabice in VIII0» mit der Meldung des
P. Lovys Jacob in Beziehung bringen, dass Julius mehrere orientalische
Manuskripte gekauft habe.5 Bei ihren gelehrten Neigungen verstand es die
Königin überhaupt alle Handschriften im Lande, die ihr irgendwie für ihre
Studien von Wert schienen, an sich zu ziehen und so wird sie wohl auch
die Würzburger Beute behandelt haben trotz des uneingeschränkten
Schenkungsbriefes ihres Vaters für die Universität Uppsala. Während sie mit
männlichem Geiste die Regierung führte, sammelte sie einen ausgezeichneten
Kreis von Gelehrten um sich und stapelte in ihrem Schlosse zu Stockholm
neben Gemälden, Antiken, Münzen eine kostbare, vier grosse Räume füllende
Bibliothek auf, die nach einem um 1649 verfassten Kataloge 1,208 Manuskripte
enthielt. In den Jahren 1649—1654 hatte sie ihren Handschriftenschatz
durch grosse Erwerbungen beträchtlich gemehrt, so dass sie bei der Abdankung
4,050 Codices ihr eigen nennen konnte. Davon liess sie nur 1,300 in Schweden
zurück, die übrigen, wahrscheinlich zunächst die lateinischen, griechischen,
arabischen, hebräischen nahm sie in die Fremde mit. Auch später hat sie
noch eifrigst weiter gesammelt und trotz starker Verluste bei ihrem Tode
noch 2,322 Manuskripte besessen. Die herrliche, mit so viel Liebe und

1 F. Schnorr VON Carolsfeld, Katalog der Handschriften der kgl. öff. Bibliothek
zu Dresden, Bd 1 (Leipzig 1882), S. 501 (H. 12).

2 A. a. O., I, S. 127.

3 Annerstedt, Upsala Universitetsbiblioteks historia (Stockh. 1894). S. 13, 19.

4 Ebenda, S. 80 - 82.

5 A. a. O., S. 202 f.

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