- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XIV. 1927 /
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(1914-1935)
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DIE ILLUSTRATIONEN IN GUSTAF VASAS BIBEL __________107

lich um des Drängens der Fertigstellung willen, zwei Mitarbeiter beteiligt
waren: neben einem Monogrammisten H B eine nur dem Zeichenstil nach zu
ergreifende Persönlichkeit, fur die der Notname Meister der Zackenblåtter
gewählt wurde. Dieser selbe Meister ist nun auch, wahrscheinlich ebenfalls
nach Cranach s Entwiirfen, an der vorliegenden Folge zum Alten Testament
beteiligt: Jakobs Traum von der Himmelsleiter, die Darstellungen des
Cherubim-vorhangs, der Bretterwände, von Hof und Stiftshiitte riihren von ihm her.
So eng er sich zunächst auch Cranach anschliesst, verrät er doch in allem
sein unterlegenes Können und eine ganz bestimmte,
charakteristisch-unge-schickte Hand. Statt der sicheren leichten Art, die Cranachs Blätter
aus-zeichnet, mit der skizzenhaft lockeren Zeichenweise, die die Linien ohne
Rucksicht auf korrektes Ineinandergreifen iiber- und durcheinanderwirft,
fin-det sich hier eine pedantische gequälte Festigkeit und eine auffällig derbe,
zackige Art. Die festgeschlossenen Umrisslinien der Sträucher und Laubkronen,
die schwerfällige dicke, of t gewundene Stämme, Aste und Mittelrippen
um-schliessen, sind eigentumlich hart ausgezackt, auch das Faltengeknitter ist
in ähnlicher Weise gebildet. Weiteres als die hier vertretenen Blätter zeigt
sein Anteil an der Septemberbibel-Folge von der Art dieses Zeichners: ganz
charakteristisch misslungene verkiirzte Köpfe, eine auffallend schwere
Bildung der Augenlider und glotzige Augen, sowie die Zeichnung des Haares in
dick nebeneinander gelegten, sehr kompakten periickenartigen Abteilungen.
Die Gesamtheit der Merkmale ermöglicht die Zuweisung eines ganzen »Werks»
an diese Hand, in dem eine Reihe von Titeleinfassungen fiir Wittenberger,
Leipziger, Erfurter, Altenburger und Breslauer Drucker die erste Stelle
ein-nehmen. Die gekennzeichnete zackige Manier spricht sich hier im
Ornamentalen sehr deutlich aus, sodass die auffälligen Gebilde der stets
iiberwie-genden »Zackenblätter» als treffendstes Charakteristikum den Notnamen
geben konnten. Es wird von diesem »Meister der Zackenblätter» weiter unten
noch wiederholt die Rede sein miissen.

Alter Wittenberger Bestand ist auch, bis auf drei spätere, noch zu
er-wähnende Ergänzungen, die Folge zur Apokalypse (Fig. 2 und 3), die uns in
Gustaf Vasas Bibel begegnet. Schön ihre Masse deuten auf die Herkunft aus
einer der handlichen Oktavausgaben, die sehr bald iiberall die gewichtigen ersten
Folioausgaben ablösten. Sie findet sich bereits 1526 in zwei solcher
Oktavausgaben des Neuen Testaments, von denen die eine, in der hochdeutschen
Ubersetzung Luthers, bei Hans Lufft,1 die andere, niederdeutsch, bei Hans Weiss2

1 In meinen Beiträgen, Verzeichnis A Nr. 24.

2 A. a. O., Verzeichnis A Nr. 25.

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