- Project Runeberg -  Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen / Årgång XX. 1933 /
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(1914-1935)
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Full resolution (TIFF) - On this page / på denna sida - Ex bibliotheca Tychoniana collegii soc. Jesu Pragae ad S. Clementem. Von Flora Kleinschnitzová, Universitäts-Bibliothek, Prag

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FLORA KLEINSCHNITZOVÅ

den kaiserlichen Schuldbrief an das Prager Dominikanerkloster in der
Altstadt ab und desgleichen tut auch Brahes katholisch gewordene Tochter
Sophie, die um dieselbe Zeit ihren Anteil den Franziskanern in Kådan
(Ka-den) vermacht. Aber auch die beiden Klöster bekamen kein Geld zu sehen;
1672 stellen sich die Franziskaner in Kådan, 1678 die Dominikaner in Prag
damit zufrieden, von dem kaiserlichen Schuldner, damals Kaiser Leopold,
statt des Geldes Eisen zur Reparatur ihrer Kirchen zu bekommen.1

Dieses Missgeschick dürfte wohl auch das Schicksal von Brahes
Bibliothek besiegelt haben, um so mehr, da ja ausser Brahes Schwiegersohn Franz
Tengnagel, der Brahes wissenschaftliche Arbeit ursprünglich fortzusetzen
beabsichtigte, aber schön 1622 starb2, die Hinterbliebenen an dem Inhalte
der Bibliothek wenig Interesse haben konnten. Um das Leben während des
langwierigen Prozesses fristen zu können, waren sie gezwungen, sich nach
und nach aller ihrer Habe zu entäussern: so gingen gewiss auf diese Weise auch
Teile der Bibliothek in andere Hände über. Ein Teil kam als Schenkung
an das Jesuiten-Kollegium im Klementinum3, auf ähnliche Art scheint auch
in den Besitz von Brahes Büchern das Jesuiten-Kollegium in Chomütov
(Komotau) gekommen zu sein, und so manches Werk wanderte auch in
Privatbesitz. So wird ein Werk (Sign. 2 A 8) schön 1623 — also knapp
nach Tengnagels Tode — Eigentum eines Andreas Scherhackl in Budéjovice
(Budweis) und wird 1654 an das Jesuiten-Kollegium in Krumlov (Krumau)
weitergeschenkt: »Collegij Soc. Jesu Crumlovij per commutationem datur
A0. 1654»; zwei andere Werke (Sign. 5 G 92 und 5 J 103) schenkt »nobilis
ac Doctissimus D. Gabriel Crusius» ebenfalls 1654 dem Jesuitenkollegium
in Chomütov4, wo sich zur Zeit, wie schön erwähnt, eine ganze Reihe von
Brahes Büchern befindet, und eines (Sign. 18 J 318) verirrt sich auch in

1 Fr. Dvorsky, Nové zprdvy o Tychonu Brahovi a jeho rodine; in: Casopis Ceského
Musea, 1883, S. 60 f. —- J- L. Dreyer, 1. c, S. 385 f. — J. Volf, Tycho Brahe a jeho

v v o V ’

hvezddrskd pozustalost; in: Cesky Bibliofil, 1931, S. 5 f.

2 J. L. Dreyer, 1. c, S. 387.

3 J. Volf, 1. c, S. 19.

4 Es ist ein eigentümlicher Zufall, dass man diesen beiden Namen, Scherhackl und
Crusius, auch in der Geschichte der nach Schweden verschleppten Bibliotheken begegnet.
O. Walde berichtet von der Bibliothek eines Georg Scherhackl von Hartenfels, dessen
Herkunft (er starb in Breslau 1636) nicht festzustellen war (Krigsbyten, T. IL, S .77) — ein
nahes Verwandtschaftsverhältnis mit Andreas Scherhackl aus Budéjovice scheint nicht
aus-geschlossen zu sein. Ob irgend ein Zusammenhang zwischen unserem Gabriel Crusius und
dem gelehrten Breslauer Domherrn Daniel Casimir Crusius ist, der unbekannlen Örtes starb
(Krigsbyten, T. II., S. 75), bleibt dahingestellt; doch ist bemerkenswert, dass der eine Bucher
aus Brahes Bibliothek besitzt und der andere Werke von Brahe und anderen Astronomen
in seiner Bibliothek hat.

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