- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
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(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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einem subjektiv für sich Seienden und einem zweiten solchen
Seienden, einem Objektiven, als überwunden, und das Sein als reiner
Begriff an sich selbst, und der reine Begriff als das wahrhafte
Sein gewusst wird. Dies sind sonach die beiden Momente, welche
im Logischen enthalten sind. Aber sie werden nun als untrennbar
seiend gewusst, nicht wie im Bewusstsein jedes auch als für
sich seiend; dadurch allein, dass sie zugleich als unterschiedene
(jedoch nicht für sich seiende) gewusst werden, ist ihre Einheit
nicht abstrakt, tot, unbewegend, sondern konkret.»[1] Hier scheint
es also, als wenn die Einheit nicht Zusammensein bedeutete, sondern
nur dass sie vereinigt nicht das Eine ohne das Andere gedacht
werden oder sein können. Noch deutlicher scheint der Charakter
der Einheit als Zusammensein bei der Behandlung der Einheit
von Sein und Nichts geleugnet zu werden. Von diesen ist
gesagt worden, dass sie dasselbe, eins seien, Hegel aber findet
dies nicht richtig. »Die Einheit drückt daher die ganz
abstrakte Dieselbigkeit aus, und lautet um so härter und auffallender,
je mehr die, von denen sie ausgesprochen wird, sich schlechthin
unterschieden zeigen. Für Einheit würde daher insofern besser
nur Ungetrenntheit und Untrennbarkeit gesagt; aber damit ist
das Affirmative der Beziehung des Ganzen nicht ausgedrückt.»[2]
Indessen zeigt es sich später, dass dies nur bedeutet, dass Sein
und Nichts nicht nur ein und dasselbe, sondern dass sie auch
verschieden sind. Jeder der beiden Sätze für sich ist einseitig und
muss durch den anderen ergänzt werden. »So ist das ganze wahre
Resultat, das sich hier ergeben hat, das Werden, welches nicht bloss
die einseitige oder abstrakte Einheit des Seins und Nichts ist.
Sondern es besteht in dieser Bewegung, dass das reine Sein
unmittelbar und einfach ist, dass der Unterschied desselben ist, aber
ebensosehr sich aufhebt und nicht ist. Das Resultat behauptet
also den Unterschied des Seins und des Nichts ebensosehr, aber
als einen nur gemeinten.» Dass Sein und Nichts ein und dasselbe
sind, ist demnach nur in dem Sinne eine falsche Behauptung,
dass sie einseitig ist. Man muss auch sagen, dass sie verschieden
sind, oder besser, diese entgegengesetzten Behauptungen müssten
in einem ausgedrückt werden. Sein und Nichts sind also doch
ein und dasselbe, obwohl dies nicht ihr vollständiges Verhältnis
ausdrückt.


[1] Log. 11, S. 47.
[2] Log. 11, S. 85.

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