- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
317

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 317
diese Philosophen betonen, kann ein Prozess, der ein Obergang
von Abstraktem zu Konkretem ist, nur eine Entwicklung eines end-
lichen Subjekts sein. Das System ist dann das endliche mensch-
liche Subjekt, gedacht als universal. Andererseits aber muss es
auch als berechtigt bezeichnet werden, z. B. mit Borelius zu be-
tonen, dass der Prozess als ein Fortgang von Abstraktem zu Kon-
kretem von Hegel selbst als ein Fortgang nur in dem mensch-
lichen Denken und nicht in dem götthchen, das ja völlig konkret
sein soll, gefasst wird^ Während bei Michelet die Einheit des
Systems mit dem Denken des philosophierenden Individuums mehr
hervortritt^, protestiert Rosenkranz gegen die Deutung Hegels, dass
Gott nur im Wissen des Menschen sich wüsste, dass das absolute
Wissen also nur im Wissen des Menschen existierte^. In der Auf-
fassung dieser Frage unterschieden sich ja auch der rechte und
linke Flügel der Hegeischen Schule von einander. Für Feuerbagh
war ja Gott nur eine Hypostasierung von etwas Menschlichem.
Zu ebenso starken Meinungsverschiedenheiten führte Hegels
Lehre von dem Verhältnis zwischen dem Denkprozess in der Ge-
schichte der Philosophie und in der Philosophie selbst. Haym z. B.
meint, dass die Entwicklung des Systems eigentlich und zum gröss-
ten Teile die geschichtliche Entwicklung ist, die fälschlich für
eine eigene der Philosophie ausgegeben worden ist, und er will
dies damit beweisen, dass die Stadien in der eigenen immanenten
Entwicklung der Philosophie bei Hegel dieselben sind wie die Stadien
der geschichtlichen Entwicklung^. Ebenso tadelt er die Phänomeno-
logie, weil die Entwicklung in dieser eine Vermengung geschicht-
licher und »transzendental-psychologischer» Entwicklung sei^. Hier-
auf antworten wiederum Hegelianer wie z. B. HuTcmsoN-STiRLiNG,
Uppsala, 1865). Das Gleiche bemerkt auch K. R. Geijer (Hegelianism och po-
sitivism, I. Lund 1883, z. B. S. 87), indem er jedoch gleichzeitig mehr als
RiBBiNG die verschiedenen Gedankengänge bei Hegel berücksichtigt. Diese Be-
hauptung, dass Hegel das Endliche absolutifiziert habe, ist ja übrigens oft aus-
gesprochen worden, so z. B. auch von Trendelenburg (Logische Untersuchun-
gen, 2. Auflage, I, S. 98—99) und von Ulrici (Über Prinzip und Methode der
Hegeischen Philosophie, S. 288).
^ J. J. Borelius, I hvad afseende är Hegel Pantheist? Uppsala 1871, S.
25—26.
2 Das System der Philosophie, I, z. B. S. 25—26.
3 Wissenschaft der logischen Idee, 1, Metaphysik, S. 89.
* Hegel und seine Zeit, S. 317 f.
^ S. 233 f.

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