- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
374

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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374 A. Phalen,
der Begriff der Synthese selbst verschwindet, analytisch. Die Ana-
lyse ist demnach synthetisch und die Synthese analytisch. Es ist
nicht so, wie Sahlin schUest und meint, dass Synthese und Analyse
verschiedene einander einschränkende Seiten des menschlichen
Denkens sind, sondern die Synthese ist selbst analytisch, die Ana-
lyse synthetisch. Dies geht auch aus Folgendem hervor. »Mit
Rücksicht auf das logische System als die Form der Wissenschaft
zeigt sich der Gegensatz zwischen dem synthetischen und dem
analytischen Denken darin, dass das synthetische Denken die Ein-
heit als Prinzip und die Mannigfaltigkeit als das Prinzipierte setzt,
das analytische Denken dagegen die Mannigfaltigkeit als Prinzip
und die Einheit als das Prinzipierte — — —. Infolge der An-
nahmen aber, die ursprüngHch gemacht worden sind, stehen das
Resultat und der Ausgangspunkt in Streit mit einander. Das Ich,
das eine Mannigfaltigkeit von Bestimmungen hat, ist nicht das als
Prinzip gesetzte selbsttätige und selbständige Ich, sondern es ist
ein unselbständiges und einer Zwangstätigkeit unterworfenes Ich.
Dadurch dass es bei sich eine Mannigfaltigkeit von Bestimmungen
setzt, hat das Ich seine eigene Selbständigkeit aufgehoben. Die
Vielen, die durch ihre Tätigkeit in ein Verhältnis zu einander ge-
treten sind, sind nicht die je für sich unabhängigen einfachen
Prinzipien, die als absolut wirklich gedacht wurden, sondern sie sind
durch ihr gegenseitiges Verhältnis relativ, und sie haben durch
ihre Relationstätigkeit ihre Unabhängigkeit und ihre Selbständig-
keit aufgehoben. Aus dem Gegensatz zwischen dem in dem Aus-
gangspunkt Beabsichtigten und dem durch das Resultat Erreichten
erweist sich die Unmöglichkeit, von einem dieser beiden einseitigen
Ausgangspunkte aus zu einer Wissenschaft zu kommen, die die
Form des logischen Systems hat.»^ Hier liegt die Hegeische Dia-
lektik nahe. Die einheitslose Mannigfaltigkeit und die mannigfaltig-
keitslose Einheit müssen ein und dasselbe sein. Die Mannigfaltig-
keitsmomente als nicht in einem Ganzen auseinandergehalten, als
nicht Teile eines Ganzen, fallen in einer undifferenzierten Einheit
zusammen. Damit fallen auch Analyse und Synthese zusammen.
Man könnte möglicherweise antworten, dass sie nur zusammen-
fallen, wenn ich Analyse und Synthese absolutifiziere, für Sahlin
ist aber die Synthese als solche und die absolute Synthese die-
selbe Sache.
1 S. U.

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