- Project Runeberg -  Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie, die Erkenntniskritik als Metaphysik /
433

(1912) [MARC] Author: Adolf Phalén
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Das Erkenntnisproblem in Hegels Philosophie. 433
dieser Bestimmungen ermangeln. Es kann dann nicht das Sein
zur Bestimmung haben. — Man hat also, wenn das Sein als eine
allgemeinste Bestimmung angenommen wird, das Recht, zu fordern,
dass bei einem Begriff, A, ausser dem Sein eine andere Bestim-
mung, die nicht Sein ist, angegeben werden könne. — Fordert
man nun, dass das Sein als eine abstrakte Bestimmung, ein Genus
summum, soll gedacht werden können, so ist es nichts, und das
Nichts muss selbst ein besonderer Begriff werden, der nicht blosse
Negation von Sein ist. Giebt es ein abstraktes Sein, ist das Sein
abstrakt, so kann nämlich das Urteil: das Sein ist nichts, nicht
bedeuten, dass das abstrakte Sein nicht ist, oder dass das Sein
nicht abstrakt ist, sondern in dem Urteil: das Sein ist nichts, muss
etwas von dem objektiv vorliegenden abstrakten Sein, von dem
Sein, das abstrakt ist, ausgesagt werden. Ist das Sein abstrakt,
so kann die Aussage: das abstrakte Sein ist nicht, nicht bedeu-
ten, dass es nicht abstrakt ist, das, was verneint wird, kann nicht
das Urteil, dass es abstrakt ist, sein, sondern die Negation als
solche wird dann von dem abstrakten Sein ausgesagt. Das Sein
ist »Nicht», hat »Nicht» zur Bestimmung. Nicht ist dann ein be-
sonderer Begriff, der Bedeutung unabhängig von dem negativen
Urteil erhält.
Ein anderes Beispiel soll der Begriff der Veränderung bilden.
Etwas wird, als in sich die Grenze enthaltend, eins mit dem An-
derssein, es ist veränderlich. »Woher weiss aber», sagt nun Tren-
delenburg, »das dialektische Denken, das für jetzt nur das Etwas
betrachtet, durch dies Etwas von einem Etwas ausser der Grenze?
Hier greift zunächst die umfassende Anschauung hinein, und so-
dann die reflektierende Vergleichung dessen, was innerhalb und aus-
serhalb der Grenze ist». Der Übergang ist aber nicht einmal durch
diese Vergleichung gegeben, denn in dem Vergleich werden beide
als ruhend gedacht. — Hegels Ansicht ist nun indessen, dass »Et-
was» für sich fixiert eben sich als das Anderssein enthaltend er-
weist, und dies ist bei seiner gleichwie bei Trendelenburgs Auf-
fassung der Negation auch notwendig. Durch diese wurde ja näm-
Hch, wenn A nicht B ist, non-B ein neuer positiver Begriff, der
als Bestimmung in A enthalten ist. Dies kann also durch Ana-
lyse von A gewonnen werden. In non-B ist aber B gegeben.
Dieses kann also auch durch Analyse von A gewonnen werden.
Das Anderssein ist also in Etwas enthalten, wenn dieses auch für
sich betrachtet wird. »Etwas» ist also selbst Einheit von Etwas
Phalin: Das Erkenntnisproblem etc. 28

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