- Project Runeberg -  Studien über das ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa unter besonderer Berücksichtigung der nordschwedischen Fjellrasse, nebst Untersuchungen über die Ursachen der Hornlosigkeit /
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(1896) [MARC] Author: Erik Oskar Arenander
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Vererbungs-Erscheinungen bei Paarung von ungehörnten mit gehörnten Rindern - Schlußfolgerungen

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N =

Interesse und vielleicht auh von großer Bedeutung, da sie möglicherweise dazu beitragen
können, etwas Licht über die immer noh dunkle Frage der sogenannten Variation verbreiten
zu können. Ich muß nur beklagen, daß ih nicht selbst Gelegenheit gehabt habe, näher auf
besondere Untersuchungen einzugehen, und daß ich nicht mehr Thatsachen habe sammeln können,
was ih duxch spätere Untersuchungen zu ergänzen hoffe.

Aus nicht weniger als fünf verschiedenen Gesichtspuukten scheinen indessen diese
Vererbungs-Erscheinungen helles Licht auf die Beziehungen zwischen gehörnten und ungehörnten
Rindern zu werfen.

1. Die erste Frage, die hierdur<h beleuchtet wird, is diese: Wie ist die Horn-
losigkeit aufzufassen, wenn sie plöylich in gehörnten Heerden durch sogenannte
„\pontane Variation“ auftritt?

Entweder ist dieselbe als Neubildung oder als Rückschlag aufzufassen. — Darwin
hebt hervor, wie s{<hwer es oft ist, diese Frage anf Grund unserer mangelhaften Kenntnisse
von den Pflanzen und Thieren früherer Formationen zu entscheiden. Indessen dürfte es doch
sicher sein, daß, wenn diese Variation als Neubildung zu betrachten is, man dann zu erwarten
hat, daß sie nicht in innige, nähere Beziehungen zu älteren, {hon vou jeher vorhandenen un-
gehörnten Schlägen steht, sondern Abweichungen von diesen zeigt. Sind diese ungehörnten Formen
als Rückschläge, von Atavismus veranlaßt, anzusehen, so ist zu erwarten, daß sie durch dieselben
Erscheinungen und Formen charakterisirt sind. Jebt i} ja gerade das eigenthümliche Ver-
hältniß in diesem Falle vorhanden, daß diese (nah den allgemeinen Ansichten) sogenannte
„spontane Variation“ gerade durch die Stärke von beinahe allen übrigen solchen Erscheinungen
abweicht, womit sie immer vererbt wird, während sonst Neubildungen in der Regel gar nicht
oder nur s{<hwach sich vererben, und nur äußerst selten stark vererbbar sind. — Gewöhnlich
muß man zur Inzucht und Jncestzucht greifen, um sie vererbbar zu machen. Jch kenne nur
einige wenige Fälle, wo wirkliche Neubildungen sich stark vererbbar gezeigt haben und zwar
nur bei den Menschen.*) Diese Verhältnisse sprechen also gegen die Auffassung, daß es sich
hier um cine Neubildung oder Monstrosität handle. Dazu kommt noh weiter, daß das
ungehörnte Rindvieh im nördlichen Europa — nach den Aussagen der Griechen mindestens
2300 Jahre alt sein muß — gerade dieselbe Vererbungs-Erscheinung, ein ungewöhnlich starkes
Vererbungs-Vermögen darbietet. Außerdem muß ich hervorheben, daß alle die Fälle von
„spontaner Variation“, die ih in irgend einer Weise zu beobachten Gelegenheit hatte, mir
denselben Grundtypus gezeigt haben, sie mochten abstammen aus Gegenden mit vorwiegend
Brachyceros- oder Primigenius-Typus. Alle diese Erscheinungen sprechen ganz unzweideutig
für einen gewissen Zusammenhang zwischen beiden Stämmen, den von jeher ungehörnten und
den durh „spontane Variation“ entstandenen. Aber dieser Zusammenhang kann unmöglich
existiren, wenn diese „spontane Variation“ als Neubildung zu betrachten ist. Darum muß
— da ein gewisser Zusammenhang thatsächlich existirt — diese „spontane Variation“

*) Cornevin, Traité de Zootechnie générale, SG. 364, 365.

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