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so lange die Theologie nicht nur die herrschenbe, sondern in
der That die einzige Wissenschaft war. Mit dem Erwachen
der modernen Wissenschaft gestaltete sich die Sache anders.
Der ganze Umschwung der Weltanschauung war außen von
der Theologie vor fich gegangen , und die weltliche Wiffen :
fchaft erwuchs zu einer Macht , die sich nicht weiter abwei
sen ließ .
Wir nennen die in den dußern Dingen fich darstellende
Wissenschaft die obiective. In ihr sind in den drei leka
ten Jahrhunderten drei Epochen zu unterscheiden . Die erste
tönnte man als die mechanisch -mathematische, die
zweite als die dynamisch - physiologische, die dritte
als die organisch - geistige bezeichnen. Es hat eine jede
dieser Richtungen nach Herrschaft gestrebt und ist zum Theil
herrschend geworden (
man denke an die Herrschaft der Ma
thematik, dann der Chemie in der Naturwissenschaft), bis sie
zulebt selbst Unterlage höherer Richtungen werden . Denn
auch die dritte, die organisch - geistige Epoche, die nun auf der
Höhe der Naturwissenschaft steht , ist nicht die in fich volls
endete; fie bezeichnet den Punkt , wo die subjective Wissen
schaft in die objective eingreift , so daß beider Fortschritt
künftig ein bewußtsgemeinsamer werden mag.
Die subiective Wissenschaft nennen wir das Wissen
des Subjects von fich selbst, das Wissen des Wifiens,
das zugleich über alles Object , das nicht selbst Subject ift,
fich erhebt. Dieses Zurüdgehen des Subjects in fich felbft
stellt sich in Hinsicht der ganzen objectiver * Welt als ein
auflófender Proceß dar, der , wie ein Philosoph mit Recht
bemerkt hat *), über Nichts erschrict, weil die Macht des
Gedankens über Seyn und Nichtfern gleich erhaben ist und
zwischen beiden schwebt. Wie könnte er auch anders nach
dem Grunde des Seyns fragen ?
Schelling zu Steffen’s Schriften.
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