Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - Der Verwundete - Gefangene Feinde
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das weiße Leinentuch. Als aber die Bahre vorbeige-
tragen wurde, sah ich unter einer Falte des groben Lein-
wandtuches das wachsgelbe Todesgesicht des auf dem
Schlachtfelde Verwundeten. Und als ich in das Zimmer
trat, wo er vor dem Fenster mit der Aussicht nach dem
„Hüttenberg" gelegen hatte, war sein Bett leer, und
schon bereit, einen anderen zu empfangen.
Sätoralja-Ujhely, Ende Oktober.
G e f a n g e n e F e i n d e
^chon lange fuhren wir. Der Tag wurde Abend, und
der Abend wurde Nacht. An vielen Stationen hatte der
Zug gehalten, ohne daß ich mich darum kümmerte,
wie lange wir hielten, und welche Namen die Stationen
trugen. Ich schlief, in meinen Pelz gehüllt, den ge-
duldigen Halbschlaf, den ein einsamer Reisender schläft,
wenn er durch Zeit und Raum, fremden Kräften unter-
tänig, sich fortbewegen läßt... Die Eisenbahnzüge
hinter der Front dienen nämlich heute anderen Zwecken
als der selbstherrlichen Beförderung bürgerlicher Passa-
giere, und außerdem fahren in diesen Tagen nicht viele
Menschen auf der Strecke von Ungarn nach Galizien. Ich
war also einer dieser wenigen, und in Mezö-Laborc, der
galizischen Grenzstation, hatte ich eine neue Fahrkarte
zu lösen. Ich werde wach und gehe hinaus. Viele Züge
stehen auf den Gleisen. Links flammt das Feuer einer
Soldatenküche kriegerisch rot in der Nacht. Dort habe
ich nichts zu tun. Rechts, hinter den waggonbeladenen
Mein Kriegstagebuch ?
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