Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - I. Undersökningar - Theodor van Haag S. J., Die apostolische Sukzession in Schweden - 7. Konfessionelle Polemik um das schwedische Priestertum
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theodor van haag s. j.
nicht vorhanden sei.31 Er sieht einen Fallstrick des bösen Feindes in
dem hartnäckigen Festhalten am Laienkelch in einem Lande, das
aus Mangel an Priestern fast aller Sakramente beraubt ist.32 Bei
Gelegenheit einer Pest beschwört der Legat den König um die
Erlaubnis, den Kranken und Sterbenden Beistand zu leisten, damit sie
von wahren Priestern die Lossprechung von ihren Sünden erhalten
können. Auch möge der König die Franziskanerkirche für den
katholischen Gottesdienst zur Verfügung stellen, damit durch die
Darbringung des wahren Opfers das Strafgericht Gottes abgewendet
werde.33 Die anbetende Verehrung, die dem lutherischen Brot bei
der Elevation in der schwedischen Messe zuteil wird, ist an und für
sich Idololatrie. Das Volk weiss es freilich nicht besser.34 Die
Sakramente werden nicht gespendet, weil die Pfarrer keine Priester sind;
sie sind keine Priester, weil es keinen Bischof gibt, der sie hätte
weihen können.35 Derartige Überlegungen spielen eine grosse Rolle bei
den Verhandlungen zwischen dem Legaten und dem König. Ein
Hauptargument, mit dem Possevino die Union mit Rom betreibt,
ist der Gedanke, dass das Reich Johanns III. keine wahren Bischöfe
und Priester besitzt. Wir kommen darauf in anderem
Zusammenhang zurück. Possevinos Bemühungen, in Braunsberg, Olmütz,
Rom usw. junge Schweden zu Priestern heranzubilden, gehen zum
Teil auf dasselbe Motiv zurück.
31 Possevino an Nicolaus Gyllenstierna, Stegeborg 25. Juli 1580. Theiner
U. B., S. 228.
32 »qui vero errorem de utraque specie (quasi eam laicis Christus
praece-perit) solent proponere, interim omni benedictione ceterisque sacramentis
(ut item Ecclesia) destituuntur.» Possevino an Joh. Billius, Stegeborg 29. Juli
1580. Arch. Vat. Nunz. Polon. Additam. II, fol 74v.
33 Possevino an Johann III., Stockholm 16. Oktober 1579. Arch. Vat.
Nunz. Germ. 92, fol 211. Deutsche Übersetzung bei Theiner I, 587-88.
34 »la onde seguiva una continoua idololatria almeno materiale nei popoli
con una continoua abominatione et dishonore di Dio.» Possevino an den
Kardinal von Como, Stockholm 9. Oktober 1579. Arch. Vat. Nunz. Germ. 92,
fol 192. — Der Audruck Idololatrie kommt auch sonst häufig vor; vgl.
Theiner U. B., S. 198. 244 usw.
35 »Quod si species aliqua istorum, qui dicuntur Pastores, interturbabit
nonnumquam eius (= Dominationis Vestrae) cogitationes, tum ipsa animo
secum reputet, istos neque Sacerdotes esse, neque Sacra ulla conficere, a nullo,
qui uere Episcopus sit, fuisse consecratos, ipsis nullas claues esse, nullamque
Diuini uerbi administrationem.» Possevino an Ericus Matthaei. Siehe oben,
Anm. 28.
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