Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 1. Geschichtliche Übersicht. Von E. Svensén
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philantropischem Gebiete trat Schweden zu dieser Zeit in einer Weise hervor, die nicht
vergessen werden darf. Beeinflusst durch Swedenborg, war der Schwede
Wadström der erste in Europa, der seine Stimme für die Abschaffung der
Negersklaverei erhob — ein Vorgänger also von Wilberforce und als solcher
in England und Frankreich hochgeschätzt, welch letzteres Land ihn durch die
Ernennung zum Ehrenbürger auszeichnete.
Doch der König erlahmte bald in seinen Reformarbeiten und verwickelte
sich und das Land in ökonomische Schwierigkeiten. Gegen die wachsende
Opposition wusste er keine andere Rettung als einen Krieg gegen
Russland, der indessen mit Ehre geführt wurde und die Stellung Schwedens
diesem mächtigen Nachbarn gegenüber sicherte. Den Widerstand des
gereizten Adels konnte er nur durch einen neuen Staatsstreich brechen, der
(1789) nahezu den Absolutismus wiederherstellte. Drei Jahre später fiel er
als Opfer eines Meuchelmordes der durch die unversöhnliche Erbitterung, die
seine politischen Übergriffe besonders bei dem Adel erweckt hatten,
hervorgerufen wurde.
Die Alleinherrschaft ging nun auf seinen Sohn Gustav IV. Adolf (1792—1809)
über, einen der unheilbringendsten Regenten, der jemals die Leitung
der Geschicke Schwedens in Händen gehabt hat. Er war ohne Zweifel im
Grunde von den besten Absichten erfüllt, aber seine beschränkten Geistesgaben
machten ihn schliesslich unmöglich. Sein fanatischer Hass gegen den
Welteroberer Napoleon, den zu stürzen er sich berufen glaubte, vermochte diesen,
Russlands Feindschaft gegen Schweden wachzurufen, und der Krieg 1808—1809
führte den Verlust Finnlands herbei, das so lange sein Schicksal treu
mit Schweden geteilt hatte und durch dessen Fürsorge der abendländischen
Kultur teilhaftig geworden war. Um das Reich vor dem Untergang zu retten,
wurde die Absetzung des Königs durch eine Militärrevolution (1809)
notwendig. Zur Schaffung eines neuen Grundgesetzes wurde ein Reichstag
eingelaufen, der Schweden seine noch heute gültige Verfassung gab.
Die Neueste Zeit (nach 1809). Die Geschichte Schwedens während des
vorigen Jahrhunderts wird in den folgenden Abschnitten dieser Arbeit
von verschiedenen Gesichtspunkten aus oft behandelt werden, sodass wir uns
hier auf einige Andeutungen beschränken können.
Aus der Revolution ging die noch bestehende Verfassung von 1809 hervor,
die dem schwedischen Volke ein Jahrhundert inneren und äusseren Friedens
gegeben und die machtvolle materielle und geistige Entwicklung unter dem
Schutze des konstitutionellen Staatswesens ermöglicht hat. Die schwedischen
Könige während dieser Zeit waren: Karl XIII. (1809—18), Karl XIV.
Johann (1818—44), mit welchem das Geschlecht Bernadotte den Thron bestieg,
Oscar I. (1844—59), Karl XV. (1859—72), Oscar II. (1872—1907) und
Gustav V. (seit 1907).
Die ersten Jahre nach 1809 brachten wichtige Ereignisse auf dem Gebiet
der äusseren Politik mit sich, nämlich Schwedens Beteiligung an dem
Befreiungskrieg gegen Napoleon (1813) — in dem Schweden durch die
Persönlichkeit seines Thronfolgers, Karl Johann, eine ziemlich bedeutende Rolle
spielte — und die Union mit Norwegen (1814). Als Ersatz für das
verlorene Finnland war Schweden für seine Unterstützung im Kampfe gegen
Napoleon die Vereinigung mit Norwegen versprochen worden, wozu Karl Johann
mit Waffengewalt die Einwilligung der Dänen erzwang. Norwegen hielt sich
hierdurch jedoch nicht für gebunden, sondern nahm 1814 in Eidsvold eine
äusserst demokratische Verfassung an und ernannte den dänischen Statthalter
und Thronfolger Kristian Fredrik am 17. Mai zum König. Dieser
konnte jedoch Karl Johann keinen Widerstand leisten; er legte daher in der
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