- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
188

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 3. Volkscharakter und soziale Verhältnisse. Von [G. Sundbärg] J. Asproth - Der moralische Zustand. Von [G. Sundbärg] E. Arosenius

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188

II. DAS SCHWEDISCHE VOLK.

ten zeigen also eine ziemlich starke Verschlechterung, dies hindert aber nicht,
dass Schwedens Stellung in dieser Hinsicht immer noch günstiger ist als die
der meisten anderen Länder in Europa.

Reglementierte Prostitution kommt nur in den Städten Stockholm und
Gotenburg vor. In Stockholm betrug Ende des Jahres 1865 die Anzahl der
Prostituierten 280 auf hunderttausend Einw., im Jahre 1910 dagegen nur 75. In
Gotenburg waren die entsprechenden Zahlen für die Jahre 1887 und 1910 bezw.
102 und 54.

Die Frequenz venerischer Krankheiten erweist sich, nach den Untersuchungen
von J. Kjellberg, J. E. Johansson u. a., wenigstens soweit die Anzahl in den
öffentlichen Krankenhäusern behandelter Patienten ein Urteil darüber zulässt, als
in Abnahme begriffen; nicht zum wenigsten gilt dies bezüglich der Syphilis.
Während der Jahre 1861—65 wurden in die Krankenhäuser jährlich 118 auf
100 000 der Bevölkerung aufgenommen, während der Jahre 1901—05
dagegen nur 65. Während der ersteren Periode starben 10’5 %„ der
Aufgenommenen, während der letzteren dagegen nur 2’7

Betreffs der Frequenz von Totgeburten, die von medizinischen Autoritäten als
ein ziemlich verlässlicher Massstab für die grössere oder geringere Verbreitung
der Syphilis angesehen wird, ist bereits oben näher nachgewiesen worden,
dass sie ungefähr bis zum Jahre 1865 zunahm, seitdem aber in hohem Grade
abgenommen hat. Die Ziffern für Schweden stellen sich in diesem Falle im
ganzen ungewöhnlich günstig.

Die Sterblichkeit in verschiedenen Zivilständen liefert mehrere
Anhaltspunkte zur Beurteilung des sittlichen Zustandes. Bekanntlich ist die
Sterblichkeit unter unverheirateten Männern stets bedeutend höher als unter
verheirateten, was jedoch teilweise darauf beruht, dass die letztere Gruppe in gewissen
Hinsichten sozusagen eine Auslese darstellt. Der Unterschied zwischen der
Sterblichkeit der Unverheirateten und der Verheirateten ist indessen in den mehr
vorgeschrittenen Altern ungewöhnlich hoch in Schweden, was an und für sich
kein günstiges Zeichen sein dürfte. Doch ist zu bemerken, dass auch hier eine
Änderung zum Besseren sich in letzterer Zeit geltend gemacht hat. — Zwischen
Männern und Frauen herrschte während der Zeit des grössten
Branntweinverbrauchs ein bedeutender Sterblichkeitsunterschied, zum Nachteil des männlichen
Geschlechts; während der letzten Jahrzehnte hat dieser Unterschied eine
wesentliche Verminderung erfahren.

Das Kapitel von den Selbstmorden ist bekanntlich eines der traurigsten in der
Geschichte der neuesten Zeit, und dies gilt für Schweden ebensosehr wie für
die meisten anderen Länder. Nachstehende Tabelle liefert eine Ubersicht über

Tab. 30. Jährliche Anzahl Selbstmorde auf 100 000 Einwohner innerhalb

jeder Gruppe}

Jährlich [-Insgesamt-] {+Insge- samt+} Verheiratete Männer Verheiratete brauen Unverheiratete Männer’-ä Unverheiratete Frauen8
15-25 25-50 50 -w 15-25 25—50 5rt—<» 15—25 25—50 50— m 15-25 25—50 50—CO
1831 <-50 617 13 l 18-6 19-fi 1-5 3-2 5-3 5’ti 28-4 22 2 2-6 6-3 3-7
1851—70 . 7-21 14-2 16 5 23-4 2-4 3S 5-8 5-5 30-2 35-8 2-8 6-6 6-5
1871-80 . S’68 7-2 1.8-1 26-9 31 4-2 7-1 6-1 36-7 54-4 2-9 80 8-6
1881-90 . 10-33 7-8 19-9 34 8 2-9 4-2 8-0 8-4 41-6 65-3 31 7-7 8-fi
1891—00 . 12-81 9-0 23-2 40-5 1-4 4-4 10-4 9-2 50-7 87’6 4-2 9-4 110

1 Todesfälle infolge von l’hosphorvergiftung bei Frauen (unter 50 Jahren) sind hier
nicht als Selbstmord gerechnet. — 2 Einschliesslich Witwer. — s Einschliesslich Witwen.

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