- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
198

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - II. Das schwedische Volk - 3. Volkscharakter und soziale Verhältnisse. Von [G. Sundbärg] J. Asproth - Sitten und Lebensweise. Von [G. Sundbärg und J. P. Velander] Einar J:son Thulin und V. Själander

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II. DAS SCHWEDISCHE VOLK.

nommen haben, Zahlenangaben liegen aber darüber nicht vor. Dagegen ist der
Verbrauch von Milch, der von G. Liljeholm im Jahre 1885 auf 183 Liter pro
Einwohner geschätzt wurde (sicherlich eine ungewöhnlich hohe Ziffer), nunmehr
geringer als früher, indem ein immer grösserer Teil der Milch zur Herstellung
von Butter für den Export verwendet wird. Innerhalb des Landes wurden
jährlich 5’54 kg Butter pro Einwohner nach Fahlbecks Berechnung verbraucht —
wiederum eine sehr hohe Ziffer im Vergleich mit anderen Ländern. Ein
wichtiger Verbrauchsartikel ist auch die Kartoffel, wie aus Tab. 35 hervorgeht. Der
Zucker war früher eine Luxusware, für welche der Verbrauch während der 1850er
Jahre nur 3’8 kg pro Einwohner und Jahr betrug. Infolge der stark
abwärtsgehenden Preisbewegung und dem bedeutenden Anstieg der einheimischen
Erzeugung ist der Zucker indessen eine Notwendigkeitsware für alle Schichten der
Bevölkerung und Gegenstand eines stetig zunehmenden Verbrauchs geworden, wie
auch aus der Tabelle ersichtlich ist. Eine sehr starke Zunahme hat auch der
Kaffee-verbrauch erfahren, und überhaupt gehört das schwedische Volk nunmehr zu den
stärkst kaffeetrinkenden Völkern (in Nordschweden gibt man sich dem Kaffeegenuss
oft im Übermass hin, besonders unter der weiblichen Bevölkerung). Dagegen ist
der Genuss des Tees noch auf die vermögenderen Klassen beschränkt. Von
Eigentümlichkeiten des schwedischen Essens sei der »smörgåsbord», Vortisch
genannt, (der auch in ßussland vorkommt) erwähnt, bestehend aus Brot, Butter
und einer grösseren oder geringeren Auswahl kalten Aufschnitts, bisweilen auch
warmer Gerichte. Früher wurde der »smörgåsbord» allgemein »brännvinsbord»,
d. i. Branntweinstisch, genannt, da ein »Schnaps» (»sup») als unzertrennlich
damit verbunden angesehen wurde.

Der Verbrauch von Tabak hat wenigstens vom europäischen Standpunkt aus
einen mittelmässigen Umfang erreicht, wobei jedoch der Schnupftabak einen
unverhältnismässig hohen Anteil aufweist, indem der Verkaufswert desselben für
das Jahr 1908 auf nicht weniger als ca. 10 Mill. Kronen berechnet wurde.

Betreffs des Verbrauchs geistiger Getränke wird eine ausführliche Darstellung
in dem Abschnitt Alkoholfrage gegeben. Hier sei nur darauf hingewiesen, dass
der sehr starke Verbrauch, der während des Anfangs und der Mitte des vorigen
Jahrhunderts bei dem schwedischen Volk herrschte, nunmehr
heruntergegangen, und dass die Stellung Schwedens zurzeit in dieser Hinsicht nicht
ungünstig ist. Unter den geistigen Getränken ist der Branntwein der unvergleichlich
grösste Verbrauchsartikel; die verkaufte Menge desselben wird für das Jahr 1911
auf ca. 20 Mill. Liter berechnet. Ein schwedisches sog. Nationalgetränk
ist der Punsch (ein kalt getrunkenes Gemisch von Arrak, Zucker und Wasser), dessen
Genuss jedoch der Hauptsache nach auf die wohlhabenderen Kreise beschränkt ist.

Als Gesamturteil dürfte sich sagen lassen, dass das »physiologische Budget»
des schwedischen Volkes in letzter Zeit sich beträchtlich gebessert hat, wozu
sowohl vermehrter Wohlstand und Verbesserung der Verkehrsmittel u. dgl. als

Tab. 36. Bevölkerungsdichtigkeit in Stockholm.

Jahr Einwohner pro 100 Feuer- Überbevölkerte Kleinwohnungen* Einwohner in
Uberbevölkerten Kleinwohn.2
stätten i absolut in % absolut in %
1900 ............ 140 15 230 330 94 526 48-3
1905 ............ 132 14 265 26-8 87 189 41-2
1910............ 127 13 480 222 81921 35-6

1 Sämmtliche Wohnungen. — * Diese Ziffern — sowohl absolut als relativ — beziehen
sieh nur auf Kleinwohnungen (1—3 Zimmer und Küche) und deren Einwohner.

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