- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
620

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
Table of Contents / Innehåll | << Previous | Next >>
  Project Runeberg | Catalog | Recent Changes | Donate | Comments? |   

Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Ästhetik. Von J. A. Nilsson - Pädagogik. Von N. G. W. Lagerstedt

scanned image

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Below is the raw OCR text from the above scanned image. Do you see an error? Proofread the page now!
Här nedan syns maskintolkade texten från faksimilbilden ovan. Ser du något fel? Korrekturläs sidan nu!

This page has never been proofread. / Denna sida har aldrig korrekturlästs.

(620

IV. DAS UNTERRICIITSAVESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.

80er Jahre nicht. Bald genug machte sich eine Reaktion gegen den
einseitigen Realismus bemerkbar. Ola Hansson (geb. 1860) bekämpfte ihn in seinem
»Materialismen i skönlitteraturen» (Materialismus in der schönen Literatur) und
V. v. Heidenstam (geb. 1859) trat polemisch gegen denselben auf. Der letztere hat
sein ästhetisches Glaubensbekenntnis in dem Essay »Inbillningens logik» (Logik der
Phantasie) in der Sammlung »Tankar och teckningar» (Gedanken und Zeichnungen)
dargelegt.

Professor Hans Larsson (geb. 1862) hat von seiner Intuitionsphilosophie aus
die ästhetischen Grundbegriffe in der Schrift »Poesiens logik» (Logik der Poesie)
beleuchtet, und Professor Eilert Wrangel (geb. 1863) hat die erste moderne
schwedische Poetik herausgegeben und irt seinen »Estetiska studier» (Ästhetische
Studien) mehrere Kunstprobleme erörtert. Ellen Key (geb. 1849) hat mehrfach
die soziale Bedeutung der Kunst betont, und Richard Bergh (geb. 1858) hat mit
künstlerischer Feinheit die biologische Bedeutung der Kunst oder überhaupt die
Kunst als Leben dargelegt. E. Petrini (geb. 1856), Privatdozent der theor.
Philosophie in Uppsala, hat eine Darstellung und Kritik der Zimmermannschen Lehre
von den allgemeinen ästhetischen Formen sowie eine Untersuchung über Das
Langweilige geliefert, und J. A. Nilsson, (geb. 1878), Privatdozent der Ästhetik
an der Universität Lund, hat eine kritische Darstellung von Guyaus Ästhetik
und eine Studie über Tegnérs philosophische und ästhetische Anschauung publiziert.

Pädagogik.

Als die Reformation in Schweden festen Fuss gefasst hatte, begann allmählich
ein recht warmes pädagogisches Interesse sich geltend zu machen. Besonders
eiferte der Bischof L. Paulinus (Gothus) (1565—1646) für die Erziehung
der Jugend und den Volksschulunterricht. Er gab in Zusammenhang hiermit
stehende Schriften verschiedener Art heraus: Reden, katechetische Arbeiten
u. a. Gleichwie Gustav II. Adolfs Lehrer, ./. Skytte (1577—1645), der sich
auch als Verfasser von Schriften über Erziehung bekannt gemacht hat, war
er ein Anhänger der pädagogischen Ansichten des Franzosen P. Ramus. In
Gegensatz zu ihnen stand der eifrige Vorkämpfer des Neuaristotelismus, der
grösste schwedische Pädagoge des 17. Jahrhunderts, der vielseitige J. Rudbeckius
(1581—1646). Dieser übte eine grossartige erzieherische Wirksamkeit als
Universitätslehrer und in noch höherem Grade als Bischof in Västerås aus, wo er
das erste schwedische Gymnasium gründete. Bisher waren die alten Sprachen
und die Theologie fast ausschliesslich Unterrichtsfächer gewesen. Rudbeckius
führte das Studium mehrerer anderer Fächer, u. a. der Naturwissensehaften, ein.
— Hier mag auch das für seine Zeit sehr hervorragende Gesetz für die höheren
Schulen, welches 1649 erlassen wurde, genannt werden. In diesem wurde
unter der Form von »ausführlicheren Vorschriften für Lehrer» eine vollständige
Schulpädagogik mitgeteilt. Hauptsächlich sind es die Grundgedanken der
Pädagogen Vives und Comenius, denen durch das Gesetz Ausdruck zu geben gesucht
wurde. -—- Während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Hessen sich mehrere
der bedeutendsten Männer der Kirche mit besonderem Eifer angelegen sein, die
Kenntnis des Lesens unter den Bauern zu verbreiten. So 1. Gezelius d. Ä. (1615
—90), der vollständige Unterrichtspläne für Kinderschulen auf dem Lande und
andere Schulen ausarbeitete.

Schwedens wissenschaftliche Blütezeit, die »Freiheitszeit», zeichnete sich durch
ein lebhaftes pädagogisches Interesse, das im allgemeinen mehr auf die
Realbildung als vorher gerichtet war, aus. Damals gaben E. Eklund (1712—66)
eine weitläufige »Erziehungslehre» und J. Browallius (1707—55) mehrere
pädagogische Schriften heraus. Der letztere wies unter anderem auf den Nutzen
der Naturwissenschaften bei der Erziehung der Jugend hin. Am Anfang des

<< prev. page << föreg. sida <<     >> nästa sida >> next page >>


Project Runeberg, Mon Dec 11 19:14:07 2023 (aronsson) (download) << Previous Next >>
https://runeberg.org/schwed13/1/0644.html

Valid HTML 4.0! All our files are DRM-free