- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Botanik. Von H. Hesselman

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IV. DAS UNTERRICIITSAVESEN UND DIE GEISTIGE KULTUR.

terschied zwischen dem künstlichen und dem natürlichen System und zeigte,
wie ein natürliches System zustande kommen muss; er unterschied ferner und
benannte 67 natürliche Familien. Seine vornehmsten systematischen Arbeiten
sind »Systcma naturae» und »Species plantarum». In seiner »Philosophia
bota-nica» gibt er eine Darstellung der Kenntnisse seiner Zeit betreffs des äusseren
und inneren Baues der Pflanzen; diese Arbeiten enthalten vielfältige biologische
Beobachtungen sowie eine Zusammenfassung seiner Ansichten betreffs
Pflanzenbeschreibung und des Systems der Pflanzen. Von grosser Bedeutung für die
Kenntnis der Natur Schwedens und seiner Vegetation wurden seine Reisen
innerhalb des Landes. Von diesen führte er zwei grössere schon als Student,
nämlich nach Lappland 1732 und nach Dalarne 1734, aus, sowie später als
Professor und im Auftrage des Reichstages nach Oland und Gottland 1741, nach
Västergötland und Bohuslän 1746 und nach Schonen 1749. Uber seine Reisen
gab er inhaltsreiche und lebhaft geschriebene Schilderungen, die noch heutzutage
mit Vergnügen gelesen werden können, heraus. In seiner ganzen Tätigkeit war
Linné mehr der ordnende und systematisierende als der entdeckende
Naturforscher, und er ist bisweilen wegen seines geringen Interesses für die übrigen
Zweige der Botanik, wie die Anatomie und Physiologie, getadelt worden. Man
möge indessen bedenken, dass, was Linné tat, das war, was die
naturgeschichtliche Forschung jener Zeit ohne Zweifel in erster Linie bedurfte.

Linnés Wirksamkeit hatte eine ausserordentliche Bedeutung für die
Entwicklung der Botanik in Schweden. Durch ihn wurde die Botanik die »scientia
amabilis» des schwedischen Volkes, und er bestimmte die Hauptrichtung der
schwedischen botanischen Forschung für die folgenden hundert Jahre. Von
seinen zahlreichen, für ihre Wissenschaft begeisterten Schülern besuchten viele
der damaligen Zeit unbekannte Länder, deren Pflanzenwelt sie untersuchten.
Unter diesen verdienen besonders genannt zu werden: P. Löf ling (1729—56),
der in Spanien reiste, P. Kalm (1716—79), der Forschungsreisen in
Nordamerika unternahm, F. Ilasselqvist (1722—52), welcher Kleinasien, Palästina,
Arabien und Ägypten untersuchte, P. Forskål (1732—63), bekannt durch seine
Reisen in Ägypten und Arabien, und schliesslich A. Sparrman (1748—1820),
der die Vegetation Südafrikas untersuchte und den grossen englischen
Forschungsreisenden J. Cook (1728—79) auf einer Fahrt nach den antarktischen Gebieten
begleitete. Der hervorragendste aller dieser Forschungsreisenden war indessen
K. P. Thunberg (1743—-1828), weltbekannt durch seine Reisen in Südafrika und
Japan, deren Flora er beschrieb. Von den übrigen schwedischen Schülern Linnés
ist vor allem E. Acharius (1757—1819) zu erwähnen, der sich dem Studium
der Flechten widmete und als der wissenschaftliche Begründer der Lichenologie
betrachtet werden kann. Einen geachteten Namen als Forscher erwarb sich
auch P. J. Bergius (1730—-90), der zusammen mit seinem Bruder B. Bergius
(1723—-84) dem Bergianischen Garten der Akademie der Wissenschaften zudem
Zwecke schenkte, dort sowohl wissenschaftliche Untersuchungen zu fördern wie
auch geschickte Gärtner auszubilden.

Treu den Traditionen Linnés, ohne sein direkter Schüler zu sein, war 0.
Swartz (1760—1818), der nach langjährigen Reisen in Nordamerika und
Westindien zahlreiche sehr verdienstvolle Arbeiten herausgab, unter denen diejenigen,
welche die Orchideen, Farnkräuter und Moose behandeln, von grösster
Wichtigkeit sind.

Schon am Anfang des 19. Jahrhunderts treten in Schweden Botaniker
auf, die eine neue Periode einleiten, welche sich bis zu den 1850er Jahren
erstreckt. Einer der bemerkenswertesten unter diesen war G. Wahlenberg (1780
—1851), eine selbstständige Forschernatur mit reichen Ideen. Er hat besonders
die Vegetation der Hochgebirge, wie in Lappland, in der Schweiz und in den
Karpathen, untersucht. Indem er die nordische Vegetation in verschiedene Re-

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