Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Botanik. Von H. Hesselman - Agrikulturwissenschaft. Von H. L. O. Winberg
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AGRIKULTURWISSENSCHAFT.
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In der letzten Zeit ist die wissenschaftliche Botanik in ausgedehntem Masse
in den Dienst der Praxis gestellt worden. Auf dem landwirtschaftsbotanischen
Gebiete ist J. Eriksson als Pflanzenpathologe lange tätig gewesen. Für eine
Rassenveredlung der Getreidearten und anderer Anbaupflanzen arbeitet nach
wissenschaftlichen Grundsätzen und mit besonderem Erfolge der »Schwedische
Aussaatverein», dessen wissenschaftlicher Leiter Hj. Nilsson (geb. 1856) ist,
und zu dessen wissenschaftlichem Stabe H. Nilsson-Ehle, II. Tedin (geb. 1860)
und H. Witte (geb. 1877) gehören. An der Forstlichen Versuchsanstalt Schwedens
gibt es eine besondere naturwissenschaftliche Abteilung für das Studium der
Biologie der Wälder; botanische Untersuchungen sind daselbst von G.
Andersson, H. Hesselman, T. Lagerberg (geb. 1882) und N. Sylvén (geb. 1880)
ausgeführt worden. Bei dem schwedischen Moorkulturverein ist E. Haglund (geb.
1877) als Botaniker tätig.
Schweden besitzt zwei botanische Zeitschriften, nämlich »Botaniska notiser»,
welche mit einigen kürzeren Unterbrechungen seit 1839 herausgekommen sind,
sowie die »Svensk botanisk tidskrift» seit 1907. Botanische Arbeiten werden
ausserdem in Abhandlungen mehrerer gelehrten Gesellschaften, vor allem in den
Berichten der Akademie der Wissenschaften und dem Archiv für Botanik sowie
in den »Acta Horti Bergiani» veröffentlicht. Botanische Arbeiten betreffs
praktischer Fragen bringen die Zeitschriften verschiedener Körperschaften und
Vereine: der Landwirtschaftsakademie, des Waldpflegevereins, des Moorkulturvereins
und des Aussaatvereins.
Agrikulturwissenschaft.
In diesem Zusammenhang dürfte eine kürzere Übersicht auch über das
wichtige Förderungsmittel für die Landwirtschaft zu geben sein, das in einer
systematisch betriebenen Agrikulturwissenschaft liegt. Die ersten Ansätze zu einer
theoretischen Arbeit im Dienste der Landwirtschaft sind wohl in Aufzeichnungen
wie Per Brahes (1520—90) »Hushållsbok» (Haushaltungsbuch, 1585) oder Å. C.
Rdlambs (1651—-1718) »Adeliga öfning» (Adlige Übung, 1690) zu verspüren,
treten eigentlich aber erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts in
Zusammenhang mit dem erwachenden Interesse für Wirtschaftslehre und
Naturwissenschaften hervor. Während Jakob Faggot (1699—1777), Oberdirektor der
Landmesserei, Sekretär der Akademie der Wissenschaften 1742, durch seine
berühmten Flugschriften »Svenska landtbrukets hinder och hjälp» (Der
schwedischen Landwirtschaft Hindernisse und Hülfe) sowie »Om allmänna
tillståndets sjukdom och bot» (Über Krankheit und Heilung des allgemeinen
Zustandes) den Anstoss zu der epochemachenden Flurregelung und
Gemeinheitsteilung gab und Jonas Alströmer (1685—1761) und seine Söhne durch
Vorträge und Schriften der Viehwirtschaft des Landes neue Anregungen
gaben, wirkten die Finnländer A. Gadd (1727—97) und P. J. Bladh (1746—
1816) in derselben Richtung, und Joh. Fischerström (1735—96), Mitglied der
Akademie der Wissenschaften, gab seine »Nye svenske economiske dictionnaire»
sowie »Påminnelser vid Sveriges allmänna och enskilda hushållning»
(Erinnerungen betreffend Schwedens Volks- und Privatwirtschaft) heraus. Mittlerweile waren
auch an den Universitäten in Uppsala und Lund Lehrstühle der Ökonomie in
den Jahren 1740, 1750 und 1759 errichtet worden, ohne dass jedoch ein
eigentlicher Einfluss von diesen her verspürt werden kann.
Aber auch die bedeutenden Gelehrten der Naturwissenschaft in dieser Zeit
begannen ihre Aufmerksamkeit Fragen betreffs Schwedens Hauptgewerbes zuzuwenden.
Karl v. Linné (1707—78), dessen Schriften oft Beobachtungen aus dem Gebiete
der Landwirtschaft enthalten, behandelte besonders »die einheimischen Pflanzen,
welche bei Mangel an Getreide zu Brot und Speisebereitung angewandt werden
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