- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
661

(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Geologie und Mineralogie. Von E. Erdmann - Physik. Von P. G. D. Granqvist

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PHYSIK.

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wie er zeigte, Jahresschichten darstellenden Schichten des spätglazialen Tones
zählte, die Zeitdauer für das Zurückweichen oder Abschmelzen des
Inlandeises berechnen können, der letztere hat bewiesen, dass die Ostsee während
der postglazialen Zeit ein abgeschlossenes Süsswasserbecken gewesen ist,
der sogenannte Ancylussee. Unter den übrigen, jetzt lebenden, schwedischen
Geologen ist Leon. Holmström (geb. 1840) durch seine Forschungen über die
Hebung des Landes und durch seine quartärgeologischen Beiträge, bekannt,
desgleichen A. G. Högbom (geb. 1857), G. I)e Geer und H. Munthe durch Arbeiten
über die Niveauveränderungen während der Glazial- und Postglazialzeit.
Högbom hat ausserdem eine vielseitige schriftstellerische Tätigkeit auf
verschiedenen Gebieten der geologischen Wissenschaft ausgeübt, N. 0. Holst (geb.
1846) hat sich durch seine Arbeiten über die Verhältnisse und die Ablagerungen
während der Quartärzeit bekannt gemacht, Gunnar Andersson (geb. 1865), E.
Sernander (geb. 1866) und L. von Post (geb. 1884) durch ihre den Torfmooren
und der quartären Pflanzenwelt mit Erfolg gewidmeten Forschungen.

Wegen ihrer paläontologischen Arbeiten sind L. Törnquist (geb. 1840), G.
Holm (geb. 1853), 1. Chr. Moberg (geb. 1854), A. Hennig (geb. 1864) und C.
Wiman (geb. 1867) hoch geschätzt; Hj. Sjögren (geb. 1856), II. Bäckström (geb.
1865), P. J. Holmquist (geb. 1866), A. Hamberg (geb. 1863) und A. Gavelin
(geb. 1875) sind besonders bemerkenswert als Mineralogen und Petrographen,
Hamberg zugleich als Hochgebirgsforscher; F. Svenonius (geb. 1852) hat sich
einen Namen als Gletscher- und Hochgebirgsgeologe geschaffen, Hj. Lundbohm
(geb. 1853) und V. Petersson (geb. 1862) als Erzgeologen; E. Erdmann (geb.
1840) hat die schonischen Steinkohlenfelder untersucht und beschrieben, H.
Hedström (geb. 1867) hat ausser anderer geologischer Tätigkeit verdienstvolle
Beiträge auf dem Gebiete der praktischen Geologie, besonders der Steinindustrie,
wie früher Lundbohm, geliefert.

Physik.

Die Physik nimmt verhältnismässig spät einen selbständigen Platz unter den
Lehrfächern der schwedischen Universitäten ein, da sie noch am Anfang des
18. Jahrhunderts stets mit irgend einem anderen Fache, gewöhnlich mit der
Mathematik, vereinigt war. Der erste kräftige Anstoss zu selbständiger
physikalischer Forschung ist in Schweden mit dem allgemeinen wissenschaftlichen
Aufblühen während des 18. Jahrhunderts verbunden.

Anders Celsius (1701—44) war in erster Linie Astronom, widmete sich aber
auch physikalischen Untersuchungen. Er führte photometrische Beobachtungen
über die Abnahme der Lichtstärke mit dem Abstand von der Lichtquelle und
Observationen über das Nordlicht, den Erdmagnetismus, die Veränderung der
Schwerkraft mit der geographischen Breite u. a. m. aus. Sein Name ist mit
der lOOgradigen Thermometereinteilung verbunden, die er zuerst einführte, jedoch
so, dass der Siedepunkt des Wassers den O-Punkt und der Schmelzpunkt des
Eises den 100-Gradpunkt bestimmte. Ihre jetzige Form bekam die Skala erst
durch Linné. — S. Klingenstierna (1698—1765), hervorragender Mathematiker
und Optiker, wurde der erste Professor der Physik (1755) an der Universität
Uppsala und hat durch eine erfolgreiche Lehrtätigkeit grossen Einfluss
ausgeübt, Der bedeutendste seiner Schüler war J. K. Wilcke (1732—96), einer
der ausgezeichnetsten Forscher seiner Zeit auf dem Gebiete der Elektrizitätslehre.
Von seinen Arbeiten mögen besonders seine Beobachtungen über die jährlichen
und täglichen Variationen des Erdmagnetismus (wodurch er auch die
Beobachtungen von Celsius über die Einwirkung des Nordlichts auf die Magnetnadel
bestätigte) und seine bemerkenswerten Studien über die Wärmelehre, deren
wichtigste Grundsätze von ihm selbst entdeckt wurden, angeführt werden. —

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