- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Erster Teil : Land und Volk /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Unterrichtswesen und geistige Kultur. Einl. von P. E. Lindström - 11. Die wissenschaftliche Forschung - Wissenschaftliche Reisen. Geographie. Von O. Nordenskjöld

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WISSENSCHAFTLICHE REISEN. GEOGRAPHIE.

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ausarbeitete; Schilderungen von ethnographischem Interesse wurden von J. B.
Müller über die Ostjaken, von A. Molin über die Bevölkerung des östlichsten
Asiens — unter anderem über die Tschuktschen — geliefert, während L. Lange,
in russische Dienste übergetreten, zwischen den Jahren 1715 und 1737 viermal
China besuchte.

Nachdem Linné das Studium der Naturwissenschaften zu neuem Leben erweckt
hatte, wurde auf seine Veranlassung eine umfassende Reihe von
Forschungsfahrten nach verschiedenen Teilen der Erde zu Wege gebracht. Er selbst machte
1732 eine Reise nach Lappland, P. Kalm (1716—79) bereiste Nordamerika
1748—51, F. Hasselquist (1722—52) Ägypten und Palästina 1749—52, P. Osbeck
(1723—1805) China 1750—52, P. Löfling (1729—56) Spanien und Südamerika
1754—56, A. Martin (1729—86) das nördliche Eismeer 1758, P. Förskal (1732—
63) Arabien 1761—63, K. P. Thunberg (1743—1828) das Kapland, Java und Japan
1770—79; D. Solander (1735—82) begleitete James Cook auf seiner ersten
Welt-umseglung 1768—71, A. Sparrman (1748—1820) nahm an seiner zweiten
Weltreise 1772—75 teil. Hierhin muss auch O. Swartz (1760—1818) gerechnet
werden, der 1783—85 Westindien und Teile des amerikanischen Festlandes
bereiste. Rein geographische Entdeckungen lagen nicht in dem Ziel dieser Reisen,
aber die Resultate, die gewonnen wurden, sind von grösster Wichtigkeit für
mehrere Zweige der modernen Geographie gewesen, und mit ihnen wurde der
Grund zu den von Schweden ausgehenden, naturwissenschaftlichen Fahrten der
folgenden Zeit gelegt.

Noch grössere Bedeutung als die genannten besitzt jedoch in dieser Hinsicht
G. ]Vahlenberg (1780—1851). Auf vier Reisen nach Lappland, 1800—10, sowie
auf solchen in der Schweiz und den Karpathen machte er zahlreiche und genaue
Höhenbestimmungen und andere, besonders botanische, Beobachtungen, auf Grund
deren er, zusammen mit Humboldt, als Schöpfer der Pflanzengeographie
bezeichnet wird. Auch während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gingen von
Schweden viele naturwissenschaftliche Forschungsreisende nach verschiedenen
Teilen der Welt aus. Der bedeutendste unter diesen war J. A. Wahlberg (1810
—56), der Südafrika zu seinem Forschungsfelde wählte. Auf seiner ersten Reise,
1839—44, besuchte er Natal, das Zululand und das jetzige Transvaal; auf
letzterer drang er 1854 von der Walfischbai in das Innere bis zu 17° 41’ südlicher
Breite vor, wurde aber von einem Elefanten am 6. März 1856 getötet.

Bei einem Bericht über die von Schweden ausgegangenen geographischen
Expeditionen begegnen uns zuerst die nördlichen Polargegenden. Auf diesem
Gebiete hat die schwedische Forschungsmethode, eingeleitet von Linné und seinen
Schülern, ihre reichsten Erfolge erzielt. Die schwedischen Expeditionen, fast
immer mit einem umfangreichen Stab wissenschaftlicher Spezialisten ausgerüstet,
haben den Grund zu der ganzen modernen wissenschaftlichen Polarforschung
gelegt, während sie gleichzeitig auch geographisch die reichsten Resultate ergeben
haben. Zugleich sind sie auch eine vorzügliche Schule für die schwedischen
Naturforscher gewesen.

Der Anstoss zu den schwedischen Eismeerfahrten wurde durch S. Lovéns
(1809—95) Reise nach Spitzbergen 1837 gegeben. Den eigentlichen Anfang
bilden dann Otto Torells (1828—1900) Reise nach Island 1857, desselben und
A. E. Nordenskiölds (1832—1901) erste Fahrt nach Spitzbergen 1858 und Torells
Grönlandsreise 1859, worauf die grosse Spitzbergenexpedition von 1861 unter
der Leitung von Torell folgte, an der zugleich mit Nordenskiöld sieben andere
Naturforscher teilnahmen, und während welcher eingehende Untersuchungen
innerhalb der westlichen und nördlichen Teile der Inselgruppe ausgeführt wurden.
Die dritte und- die vierte Spitzbergenexpedition fanden 1864 und 1868 unter
Nordenskiölds Leitung statt; auf der letzteren wurde mit dem aus Eisen erbauten
Dampfer »Sophia» 81° 42’ nördlicher Breite erreicht, die höchste bis dahin auf

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