Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 1. Arbeiterfragen und Sozialpolitik - Auswanderung. Von A. Molin
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AUSWANDERUNG.
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Eigenheimvereinen und haben die Aufgabe, Arbeitsgelegenheiten und zum
Verkauf stehendes Ackerland anzuweisen, bei Kauf oder Pacht kleinerer Parzellen
behilflich zu sein usw. Die Bureaus suchen besonders dem Feldarbeiter über
die Formalitäten beim Erwerb von Ackerland — Vermessung, Eintragung in
das Grundbuch, Beschaffung von Hypotheken usw. — hinwegzuhelfen und ihm
gleichzeitig den Genuss der Vorteile zu verschaffen, die das zur Errichtung von
Eigenheimen vom Staate betriebene Darlehnsgeschäft gewährt.
Ende des Jahres 1918 arbeiteten insgesamt 15 Bureaus, in denen bis zu
jenem Zeitpunkt nahezu 30 000 Anliegen betreffs Arbeitsvermittlung,
Gütervermittlung, Darlehen für Eigenheime, Schritte zur Erlangung der
Staatsangehörigkeit oder Ordnung der Militärverhältnisse usw. für heimkehrende
Schwe-disch-Amerikaner erledigt worden waren; diese in ihren Bestrebungen, ihr
Auskommen zu finden und aufs neue in der alten Heimat Fuss zu fassen, zu
unterstützen, ist eine besondere Aufgabe der Bureaus. Organ für die
Landvermittlung durch die Bureaus ist eine besondere Publikation, »Svensk jorda, die
ausführliche Angaben über käufliche kleinere Güter enthält.
Die wesentliche Aufgabe der Bureaus besteht somit in der Vermitthing von
Erwerbsmöglichkeiten. Das Auswanderungsproblem schliesst indes in erster
Linie die Aufgabe in sich, der zunehmenden Bevölkerung des Landes neue
Erwerbsmöglichkeiten zu verschaffen. Mehr unmittelbar konnte der Verein dieser
Aufgabe nur auf einem Gebiete beikommen, nämlich in der Landwirtschaft,
durch Förderung einer rationellen Entwicklung der Eigenheimbewegung und
somit durch Erweiterung der Aussichten für die ländliche Jugend, sich selbsttätig
an der Ausnutzung der im heimatlichen Boden schlummernden Kräfte zu
beteiligen. Wesentliche Hindernisse für die Tätigkeit im Dienste der
Eigenheimbewegung sind indes nicht nur die Formalitäten bei der Landvermittlung und bei
dem zur Errichtung von Eigenheimen vom Staate betriebenen Darlehnsgeschäft,
sondern ganz besonders auch die Schwierigkeiten, für Kleingrundbesitz
geeigneten Boden überhaupt zu erhalten. Diesen Schwierigkeiten sucht der Verein zu
begegnen durch eine geschäftsmässig betriebene Giiterparzellieruny. Organe
dieser Tätigkeit sind die auf Anregung des Vereins oder aber unter seiner
Mitwirkung gegründeten Eigenheimgesellschaften, deren Aufgabe darin besteht,
angebautes oder anbaufähiges Land anzukaufen und zur Bewirtschaftung in
kleinere Parzellen zu zerstückeln. Zu Anfang des Jahres 1913 waren derartige
Gesellschaften in neun Länen tätig (Stockholm, Jönköping, Kronoberg, Kalmar,
Göteborg och Bohus, Älvsborg, Värmland, Västernorrland und Jämtland). Das
Gesamtkapital der Gesellschaften belief sich zur selben Zeit gleichzeitig auf etwas
über 400 000 Kr, wovon der Verein etwa 90 000 Kr eingeschossen hatte. Diese
etwas letzteren wurden aus dem Eigenheimfonds des Vereins bestritten, der sich auf
etwas über 130 000 Kr beläuft und sein Entstehen einer allgemeinen Sammlung
zugunsten der Eigenheimtätigkeit des Vereins im Herbst 1909 verdankt. Aus
diesem Fonds werden ausnahmsweise auch privaten Begründern von Eigenheimen
Darlehen gewährt. Durch Vermittlung des Vereins und seiner
Eigenheimgesellschaften waren bis Ende 1912 12 Eigenheimkolonien begründet worden, auf
denen gegen 250 Kleingrundbesitzer angesiedelt waren. Im Zusammenhang mit
der Neugründung von Eigenheimen hat der Verein seine besondere
Aufmerksamkeit ihrer rationellen und ökonomischen Bebauung gewidmet. Das Material
zur Beleuchtung der modernen schwedischen Kleinbaukunst von verschiedenen
Gesichtspunkten aus sammelte und ordnete der Verein zu einer ständigen
Eigenheimausstellung in Stockholm, die gleichzeitig ein allgemeines Bild von dem
Stande und der Entwicklung der Eigenheimbewegung geben soll.
Der Verein zählte um die Jahreswende 1913 —14 etwa 13 000 Mitglieder,
die in 15 Länen zu besonderen Provinzialgruppen vereinigt waren. Diese wählen
jedes Jahr Vertreter, die in Stockholm zu einem Bevollmächtigtenkongress zu-
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