Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 4. Sonstige soziale Bewegungen - Volksbildungsbestrebungen. Von G. H. von Koch
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V. SOZIALE BEWEGUNG EN.
Tätigkeit in erster Linie leiten. Es wird daher liier nur Einiges über die
Massnahmen mitgeteilt, die zur Veranstaltung bildender Zerstreuungen
getroffen worden sind, sowie über einige Unternehmungen, deren Zweck
es ist, die verschiedenen Gesellschaftsschichten einander zu nähern und
soziale Aufklärung zu verbreiten.
Das Interesse für die Popularisierung der Musik ist während der letzten Zeit
immer lebhafter geworden. So veranstalten die Arbeiterinstitute zu Gotenburg
und Stockholm regelmässige Volkskonzerte zu sehr niedrigen Preisen. Die Stadt
Gotenburg bewilligt Geldmittel zum Ankauf von Eintrittskarten zu den vom
Orchesterverein und von der Philharmonischen Gesellschaft gegebenen Konzerten.
In Stockholm veranstalten der Konzertverein und der Volkskonzertbund Konzerte,
die für das Arbeiterpublikum bestimmt sind und von der Stadt unterstützt
werden. In den kleineren Orten veranstalten die Vorlesungsvereine Musikabende,
ausserdem gibt es Darbietungen von Gesangschören und Musikkapellen, die sich
oft aus Mitgliedern verschiedener Gesellschaftsklassen zusammensetzen.
Gratismusik in Parken wird in mehreren Städten geboten, Stockholm bewilligte für
diesen Zweck im Jahre 1913 18 500 Kronen. Im Jahre 1911 beschloss der
Reichstag, die Orchestermusik in kleineren Städten mit einem Beitrag von
28 000 Kronen zu unterstützen.
Auch in bezug auf Kunstausstellungen, die für die Arbeiterbevölkerung
bestimmt sind, ist Verschiedenes geschehen. Durch die gemeinsame Arbeit des
Künstlerbundes und des Studentenvereins Verdandi sind solche Ausstellungen
in Uppsala zustande gekommen. In Mora, ja sogar in Kiruna (Lappland), sowie
im Zusammenhang mit Jugend- und Heimatsfesten sind Kunstausstellungen
veranstaltet worden, überall mit gutem Resultat.
Eine besondere Art von Ausstellungen sind die Wandermuseen, deren Zweck
es ist, auf Forschungsreisen gesammelte ethnographische Gegenstände zu zeigen.
Ein solches kam im Jahre 1908 durch Freiherrn Erland Nordenskiöld zustande
und wurde an Orte mit zahlreicher Bevölkerung vermietet.
Der Zweck des im Jahre 1912 gebildeten Verein Skådebanan
(»Schaubühne») ist, der Arbeiterbevölkerung gegen ein geringes Entgelt bildende
Theatervorstellungen zu bieten. In Stockholm mietet der Verein jährlich an einer
bestimmten Anzahl von Abenden das Dramatische Theater und verkauft die
Eintrittskarten in Arbeiterkreisen. In den kleineren Städten sind durch
besondere Theatergesellschaften Vorstellungen gegeben worden.
Um besonders der Jugend bildende Zerstreuungen zu verschaffen, hat sich
eine Reihe von Vereinen gebildet. So wirkt die 1902 in Stockholm gebildete
Gesellschaft für veredelnde Jugendvergnügungen durch Lokalabteilungen, welche
Zusammenkünfte mit Gesang, Musik, Vorträgen, Spielen usw. veranstalten.
Während die Leitung dieser Veranstaltungen in den Händen von Lehrern liegt
und in engem Zusammenhang mit den Volksschulen steht, wird die sogenannte
kulturelle Jugendbewegung von der Jugend selbst geleitet und besitzt Teilnehmer
aus allen Gesellschaftsschichten. Unter verschiedenen Namen, wie »Prästens
gossar» (»Pastors Jungen»), »Frihetsvännerna» (»Freiheitsfreunde») »Kungsholms
Ungdomsklubb» (»Kungsholmer Jugendklub») wirken ausserdem in Stockholm einige
Klubs für die männliche Jugend. Sie organisieren Kurse in Slöjd, Turnen,
Buchführung u. dgl., veranstalten Unterhaltungen, unternehmen Ausflüge usw.
Sie werden zum grossen Teil von der Jugend selbst geleitet und üben einen
charakterstärkenden und bildenden Einfluss aus. In Karlskrona und Stockholm
bestehen Heime für Schiffsjungen, wo diese ihre freie Zeit zubringen können.
In diesem Zusammenhang mögen einige Worte über die sog. Jugendbewegung
gesagt werden, die sich seit einigen Jahren auf dem Lande abspielt, aber
allerdings jetzt ein wenig matter zu werden scheint. Die Impulse zu dieser Bewe-
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