Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - V. Soziale Bewegungen - 4. Sonstige soziale Bewegungen - Rassenhygiene. Von V. Hultkrantz - Naturschutzbewegung. Nach Mitteilungen von T. Högdahl, K. Starbäck und A. Wigelius von G. Adolf Larsson
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NATURSCHUTZBEWEG ÜNG.
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zinischen (und rassenhygienischen) Gesichtspunkte eingefordert worden, welche
hierbei Beachtung zu finden hätten.1
Je mehr die Aufmerksamkeit sich der Notwendigkeit wirksamer Massregeln in
rassenhygienischer Richtung zugewandt hat, um so deutlicher ist es geworden, dass
man tieferer Einsichten in die biologischen Gesetze bedarf, welche für die
Erblichkeit, Variabilität usw. gelten. An der fleissigen Forschungsarbeit auf diesem
Gebiete, welche jetzt in allen Kulturländern vor sich geht, haben auch
schwedische Gelehrte tätigen Anteil genommen. Hier sei nur die grosse Arbeit
genannt: «Medizinisch-biologische Familienforschungen innerhalb eines 2 232-köpfigen
Bauerngeschlechts in Schweden (Provinz Blekinge)», welche im Jahre 1913 mit
Unterstützung aus öffentlichen Mitteln von dem Privatdozenten an der
Universität Uppsala Dr. H. Lundborg herausgegeben wurde. — Für rassenbiologische
Untersuchungen solcher Art bietet Schweden ausnehmend günstige Bedingungen,
weil Schweden bessere Kirchenbücher als irgendein anderes Land in der Welt
besitzt, weil die offizielle Statistik gut und das Volk von verhältnismässig reiner
Rasse, mit einheitlicher Sprache und Religion ist, weil ferner die Volksdichte
nicht besonders gross und die Syphilis auf dem flachen Lande in Schweden
verhältnismässig selten ist, wodurch eine der Fehlerquellen beim Ziehen der Schlüsse
fortfällt. Mit dem Ziele, die Forschung auf dem Gebiete der ’Rassenhygiene zu
fördern, Aufklärung in diesbezüglichen Fragen zu verbreiten und
»wissenschaftlich begründete Bestrebungen zugunsten einer körperlichen und geistigen
Gesundheit heranwachsender und kommender Generationen zu unterstützen», wirkt
seit 1909 die Schwedische Gesellschaft für Rassenhygiene (Stockholm).
Naturschutzbewegung.
Naturschutzbewegung. Schon im Jahre 1880 sprach A. E. Nordenskiöld
in einem Aufsatz den Gedanken aus, dass typische Gebiete, in denen sich die
nordische Natur in ihrer Ursprünglichkeit erhalten hätte, in gesetzlich geschützten
Reichsparken» vor der vordringenden Kultur bewahrt werden sollten, »um unseren
Nachkommen ein wirkliches Bild unseres Vaterlandes, wie es in früheren Zeiten
war, zu geben». Aber erst im Jahre 1904 wurde die Frage aktuell, einerseits
durch einen orientierenden Vortrag, den Prof. H. Conwentz aus Danzig, der
Begründer der modernen Naturschutzbewegung, in der Schwedischen Gesellschaft
für Anthropologie und Geographie hielt, andrerseits durch einen von K. Starbäck
im Reichstag gestellten Antrag, welcher dazu führte, dass der Reichstag
Erhebungen über die Schutzmassregeln, welche zur Bewahrung der Naturdenkmäler
Schwedens zu treffen seien, verlangte. Nach eingehenden Vorarbeiten — an
welchen besonders E. Lönnberg einen bedeutenden Anteil hatte —, legte die
Regierung 1909 einen Entwurf zu einem Gesetz betreffend Naturdenkmäler und
Nationalparke vor, und stellte den Antrag, auf dem Staate gehörigem Boden
eine Anzahl derartiger Parke zu errichten. Diese Vorschläge wurden vom
Reichstag angenommen.
Diese Nationalparke bieten eine recht gute Zusammenfassung der verschiedenen
Naturtypen Schwedens dar. Das gewaltige Gebiet um den Grossen Seefall
(Stora sjöfallet) und die Sarjekgebirge umfasst einen der grössten
Wasserfälle der Welt, einen Ausblick über weithin sich erstreckende Gewässer von un-
1 Es durfte von Interesse sein, hier darauf hinzuweisen, dass schon im Jahre 1757 ein
Verbot der Eheschliessung: für diejenigen ausgefertigt wurde, welche an ausgesprochener
Fallsucht oder epilepsia idiopathica> litten Die Verordnung besitzt noch jetzt geltende Kraft,
ihre Wirksamkeit dürfte aber wegen der Schwierigkeiten bei der Anwendung nicht
besonders gross sein.
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