- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - III. Landwirtschaft. Einl. von H. Juhlin Dannfelt - 1. Ackerbau. Von H. Juhlin Dannfelt

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III. LANDWIRTSCHAFT.

men nur das obere Norrland, wo ihre früher eintreffende Reife ihr den Vorzug
vor den anderen Getreidearten gibt. In grossen Teilen der vier nördlichsten
Lane ist die Gerste die einzige Getreideart, die mit einigermassen sicherer
Aussicht auf eine reife Ernte angebaut werden kann. Als Brotgetreide ist die
Gerste vor allem durch Roggen ersetzt worden, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts
bezüglich der Erntemenge der Gerste gleichgestellt war, zu Ende desselben aber
in ungefähr doppelt so grosser Menge geerntet wurde; der Roggenanbau hat so
zwar zugenommen, nicht aber in demselben Masse wie der Getreideanbau in
seiner Gesamtheit, während hingegen dem Weizen, besonders während der
letzten Jahrzehnte, ein immer grösserer Teil der Ackerfläche zugewiesen worden ist,
ohne dass er indessen über den letzten Platz unter den vier Halmgetreidearten
sowohl bezüglich der Anbaufläche wie des Anteils an der ganzen Getreideernte
hinausgekommen ist.

Vor allem hat jedoch der Hafer an Bedeutung gewonnen. Während er in
älteren Zeiten so gut wie ausschliesslich auf gelegentlich gepflügtem Wiesenboden
angebaut wurde, hat diese Getreideart nunmehr einen immer grösseren Anteil
an der Gesamtackerfläche in Besitz genommen; er wird gegenwärtig auf
nahezu der halben getreidetragenden Ackerfläche des Landes angebaut und
liefert eine ungefähr gleichgrosse Ernte wie die übrigen genannten drei
Halm-getreidearten zusammen, ganz abgesehen davon, dass er in der Regel den
überwiegenden Teil des Mengkorns ausmacht, dessen Anbau während der letzten
Jahrzehnte in recht starker Zunahme begriffen gewesen ist.

Von geringerer Bedeutung bezüglich des Umfanges des Anbaus und des
Erntewertes sind die Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen und Wicken) sowie Buchweizen,
welch letztgenannte Getreideart in dem Masse, wie die Landwirtschaft sich
entwickelt hat, mehr und mehr zurückgedrängt worden ist und nunmehr nur in
kleinem Massstabe auf den magersten Sandbodengebieten Schonens angebaut
wird.

Der Ernteertrag für die verschiedenen Getreidearten während verschiedener
Zeiten ergibt sich aus Tab. 11 und 12 und mit der gegenwärtigen Verteilung
auf die Läne aus Tab. 16. Uberhaupt lässt sich sagen, dass Schweden
bezüglich des Getreidebaus in drei Regionen zerfällt. In Norrland ist die Gerste
drs vorherrschende Getreide, und zwar in um so höherem Grade, je weiter
nördlich man kommt. Mittel- und Südschweden dagegen teilen sich in eine östliche
Hälfte, mit starkem Roggenbau, und eine westliche, mit noch viel stärker
ausgesprochenem Anbau von Hafer, welche Verhältnisse in Verschiedenheiten des
Bodens und des Klimas ihre Erklärung finden. Eine Vorstellung von diesen
Verhältnissen gewähren die beigefügten Karten.

Die Zunahme der Getreideproduktion Schwedens ist nicht nur an und
für sich bedeutend gewesen, sondern auch stärker als die Bevölkerungszunahme;
während des letztverflossenen Jahrhunderts hat sich der Berechnung nach, wie
oben erwähnt, die Getreideernte vervierfacht, während die Bevölkerung sich nur
etwas mehr als verdoppelt hat. Trotzdem aber die Ernte pro Einwohner der
obigen Berechnung nach von 272 kg zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf 475
kg pro Einwohner, davon die Brotgetreideernte von 93 auf 143 kg, gestiegen
ist, hat der einheimische Verbrauch eine noch stärkere Zunahme gezeigt, so
dass der Bedarf an Getreide nunmehr zu einem bedeutenden Teile durch
Einfuhr gedeckt werden muss. Diese Entwicklung weist folgende Stufen auf. In
älteren Zeiten hatte Schweden der Regel nach von seiner eigenen Ernte gelebt.
Während des 18. Jahrhunderts wurden zwar gewöhnlich einige hunderttausend
Tonnen Roggen und Gerste jährlich eingeführt, wahrscheinlich aber wurde
während der zweiten Hälfte des Jahrhunderts und zu Beginn des 19. eine noch
grössere Menge Getreide zum Branntweinbrennen verwendet. Von den 1820er
Jahren an reichte die Ernte des Landes an Brotgetreide (Roggen, Weizen und
Gerste) in den meisten Jahren aus, um den einheimischen Bedarf an Getreide

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