- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - IV. Forstwirtschaft - 2. Forstindustrie. Von E. Arosenius

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DIE FORSTINDUSTRIE.

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für die Verhältnisse jener Zeit recht umfangreich. Die verschifften Waren
bestanden hauptsächlich in Mastbäumen, Spieren und Balken, die mit der Hand
hergestellt wurden, ferner Baumstämmen, die nachher in Holland in einer der
dort zahlreich bestehenden Windsägemühlen zersägt wurden. Während des
achtzehnten Jahrhunderts trat Holland die erste Stelle in Welthandel und
Schifffahrt an England ab, das aus ungefähr denselben Gründen wie Holland darauf
angewiesen war, Holzwaren einzuführen.

Um von dem Umfang des schwedischen Holzhandels zu Beginn des 19.
Jahrhunderts einen Begriff zu geben, sei erwähnt, dass Schweden in Jahre 1809
etwa 220 000 Zwölfter Bretter und Planken ausführte, wovon etwa zwei Drittel
nach England gingen. Der Wert der gesamten Holzausfuhr wurde auf 5 488 000
Kr geschätzt, d. i. ein Siebentel der Gesamtausfuhr Schwedens.

Während der Napoleonischen Kriege tritt in der Entwicklung des Holzhandels
eine Störung ein. Im Jahre 1809 wurde nämlich in England — hauptsächlich
als Gegenmassregel gegen die von Napoleon verhängte Kontinentalsperre — eine
bedeutende Erhöhung der vorher bestehenden Einfuhrzölle auf Holzwaren vom
Kontinent vorgenommen; diese Erhöhung erfuhr im folgenden Jahre sowie im
Jahre 1813 weitere Steigerungen, so dass der Einfuhrzoll für das Load (I-«
cbm) schliesslich auf 3 £ 5 sli. kam. Die Zölle wirkten auf die
europäische Ausfuhr nach England um so stärker ein, als gleichzeitig von Holz, das
von Britisch-Nordamerika eingeführt wurde, nur ein unbedeutender Zoll erhoben
wurde. Auch der Handel zwischen Schweden und England sank
ausserordentlich. Wohl wurde nach Beendigung der Kriege, im Jahre 1821, der englische
Zoll auf 2 £ 15 sh. für das Load herabgesetzt und das amerikanische
Holz mit einem Zollsatz von 10 Shilling belegt. Der Unterschied war
aber immer noch gross genug, um die englischen Häfen für europäisches
Holz so gut wie abzusperren. Es soll sogar vorgekommen sein, dass derartiges
Holz erst über den Atlantischen Ozean gefrachtet wurde, um dann unter
Ausnutzung des erwähnten Vorzugsrechtes schliesslich in einen englischen Hafen
einzugehn. Dass eine unmittelbare Einfuhr schwedischen Holzes möglich war,
kam nur daher, dass man es höher schätzte als das amerikanische.

Schliesslich machte sich in England, als der Bedarf des Landes an Holzwaren
für verschiedene gewerbliche Zwecke bedeutend stieg, eine veränderte
Auffassung geltend. In den Jahren 1842 und 1851 wurden erhebliche Herabsetzungen
des Zolles auf Holzwaren vorgenommen. Eine weitere Ermässigung erfolgte im
Jahre 1860, so dass der Zoll nur 1—2 Shilling für das Load betrug, und im
Jahre 1866 wurde er endlich vollständig abgeschafft. Hiermit hatte die
schwedische Holzausfuhr ein Absatzgebiet gewonnen, das umfangreich genug war, um
in Schweden eine Holzindustrie im eigentlichen Sinne hervorzurufen. Das
Absatzgebiet wurde auch durch den im Jahre 1865 abgeschlossenen Handelsvertrag mit
Frankreich vergrössert; durch diesen wurden verschiedene von Schweden
eingeführte Hölzer, darunter Bretter und Planken, von bis dahin bestehenden
Zollgebühren befreit.

Gleichzeitig erfuhr auch die schwedische Handelsgesetzgebung wichtige
Veränderungen. Während des achtzehnten Jahrhunderts hatten verschiedene
Beschränkungen geherrscht sowohl hinsichtlich des ausländischen Holzhandels wie auch
in betreff des Verkehrs im Reiche. So mussten z. B. Bretter, die nach
Stockholm geschafft wurden, bestimmte Dimensionen haben. Diese dem freien
Austausch hinderlichen Bestimmungen wurden während der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts allmählich aufgehoben (besonders durch die allgemeine
Handelsordnung vom Jahre 1846). Eine ganze Reihe Holzwaren war früher mit
Ausfuhrzöllen belegt, so u. a. unbearbeitetes, gesägtes oder zugehauenes Holz der
meisten Laubbäume, nicht zugehauenes kiefernes und fichtenes Holz, ferner
schmale Balken und Sparren, wohingegen kieferne und fichtene Bretter und

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