- Project Runeberg -  Schweden : historisch-statistisches Handbuch / Zweiter Teil : Gewerbe /
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(1913) [MARC] Author: Joseph Guinchard
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - VII. Industrie, Handwerk und Hausgewerbe. Einl. von Alf. Larson - 2. Textil- und Bekleidungsindustrie. Von G. Sellergren

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vir. INDUSTRIE, HANDWERK UND HAUSGEWERBE.

Die Seidenproduktion nahm jedoch nie nennenswerten Umfang an,
möglichcr-’weise betrug sie 10—12 kg jährlich; und besonders seitdem die Subvention
seitens der Regierung mit jährlich 4 000 Kr im Jahre 1876 eingezogen wurde,
kann man behaupten, dass dieses Unternehmen jede Bedeutung für Schwedens
Industrie verloren hat. Die von dieser Gesellschaft angestellten Versuche schienen
jedoch zu zeigen, dass der sog. Eichenseidenwurm (Bombyx Yama-Mai), eine
japanische Art, sehr wohl in Schweden gedeihen kann. Die Gesellschaft
stellte ihre Tätigkeit 1898 ein, nach nahezu 70-jähriger Arbeit ohne praktische
Folgen. Die Ernte des letzten Jahres, ungefähr 2 kg betragend, wurde an der
Anstalt der Gesellschaft bei Alnarp in Schonen erhalten.

Während im Jahre 1845 18 Seidenwebereien in Betrieb waren, findet sich
gegenwärtig in Schweden nur eine, K. A. Almgrens (gegründet 1834) in Stockholm.
Diese Fabrik stellt zwar vortreffliche einfache Seidengewebe (Taffet, Gros, Croisé,
Kips, Atlas und zum Teil Damast) zu Kleiderstoffen, Kopftüchern, Bändern und
Krawatten her. Aber trotz des hohen Zolls auf eingeführte Seidenwaren (6 Kr
das kg, wohingegen Rohseide zollfrei eingeführt wird), ist diese Industrie in
stetigem Rückgang begriffen. Die Seidenwaren sind Modeartikel, also oft dem
Wechsel unterworfen, und scheinen daher kaum mit Nutzen in einem kleineren
Lande wie Schweden hergestellt werden zu können. Die da fabrizierten
Seidenstoffe dürften sich bis zu 50 % teurer stellen als die französischen, wozu
noch kommt, dass die ersteren den. letzteren rücksichtlich der Färbung
nachstehen, wenn sie ihnen auch vielleicht bezüglich der Stärke etwas überlegen
sind.

Von besonderem Interesse sind die Versuche, die in Schweden angestellt
worden sind, um sog. künstliche Seide, Kollodiumseide, herzustellen. Eine
gelatinierte Lösung von Zellulose (Baumwolle, Stroh oder chemischer Holzstoff) wird
hierbei durch äusserst feine Löcher in Glasröhren hindurchgepresst, so dass
Fäden entstehen, die in ihren Eigenschaften sehr der natürlichen Seide ähneln.
Die diesbezüglichen Erfindungen haben jedoch noch nicht zur Entstehung einer
Industrie geführt, sondern befinden sich noch im Versuchsstadium. Die
Gewebe, die bisher aus diesem Material hergestellt worden sind, haben aus natürlicher
Seide als Ivette und Zellstoffseide als Einschuss bestanden, letztere jedoch an
Stärke der natürlichen Seide beträchtlich nachstehend. Auch aus Sulfitmasse
ist derartige Seide hergestellt worden, vermutlich überhaupt zum erstenmal. Diese
Seide ist jedoch gelblich und schwer zu bleichen.

Die Eilifuhr von rein- und halbseidenen Webwaren in Schweden ist in
Jahresdurchschnitten für die Fünfjahrperioden 1871—1910 sowie für das Jahr 1911
auf bezw. 2"78, 2’9o, 3’44, 4’73, 3’i6, 4’66, 4’80, 6*76 und 7’59 Mill. Kr geschätzt
worden. Von dem Betrage für 1911 entfielen 4’03 Mill. auf reine Seide und
3*66 Mill. auf Halbseide.

Sonstige Fabrikationszweige in «1er Bekleidungsindustrie.

Von der grossen Anzahl hierhergehöriger Fabrikationszweige gehören eine
Menge der Hauptsache nach dem Handwerk und dem Hausgewerbe an, und die
Grossindustrie befindet sich überhaupt in Schweden auf diesem Gebiete nur erst
in ihrem Anfangsstadium. Die Erklärung liegt natürlich in dem geringen
Umfange des einheimischen Marktes und den bisher so gut wie unüberwindlichen
Hindernissen für eine in grossem Massstabe betriebene Ausfuhr. Die
Entwicklung geht hier jedoch sehr rasch vor sich. Beispielsweise ist die Anzahl der
Nähfabriken während der letzten 10 Jahre von 24 auf 64 angewachsen, und der
Erzeugungswert von 4 Mill. Kr auf 15 Mill. Schweden ist jedoch zu grossem
Teil auf eine bedeutende Einfuhr aus den Ländern angewiesen, die in diesem

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