Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 7. Reise durch die Kolywanschen Bergwerke nach der chinesischen Grenze und längs den Kirgisen-Linien nach der Berg-Fabrikstadt Slatoust. — Von da nach Orenburg. — Cholera. — Aufenthalt in Orenburg
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7. Kap.I Die Bergstadt Slatoust. 143
der Gefahr eines Aufenthaltes daselbst, und einer langen Quarantaine
bei derAbreise. Hierzu kame, dast die Orenburgsche Linie, welche wir
zu passiren hatten, die gesihrlichste ware, indem selbst in den letztcn
lahren stchs bis acht Ruffen hier zu verschiedenen Zeiten von den Kir°
gisen weggefangen und als Sclaven nach Chiwa verkauft worden waren,
weshalb es nothwendig sei,- uns aus dieser Strecke, von Station zu
Station, von zwolf bewaffneten Kosaken escortiren zu laffen. Um allen
diesen Unbequemlichkeiten zu entgehen, rieth er uns, lieber einen langern
und viel beschwerlichern Umweg nach Nordwest iiber verschiedene Zweige
des Ural zu machen, wodurch wir Gelegenheit erhalten wurden, das
groste Eisenwerk und die Waffenfabrik Slatoust, welche grosttentheils
die ganze russische Armee mit Waffen versieht, in Nugenschein zu neh
men. Von hier konnten wir nach der Gouvernements-Stadt Ufa gehen
und dort nahere Nachrichten abwarten, bis wir es rathsam fanden, sud
warts nach Orenburg zu reisen. Da wir drei lange Monate hindurch
teine Briefe aus der Heimat gesehen hatten, indem wir bei der Abreise
von leniseisk Anfangs August den Auftrag gegeben hatten, alle Briefe
bis auf Weiteres nach Orenburg zu adressiren, als den einzigen Ort,
wo wir mit Sicherheit erwarten konnten, dieselben zu empfangen, so war
uns diese Verlangerung der Reise sehr schmerzlich, allem wir mustten
uns sugen.
Die Bergstadt Slatoust liegt im Ural, eine Meile westlich von dem
hochsten Gebirgsrucken, also in Europa. Die Direction und die Arbei
ter sind sammtlich Deutsche, die letzteren vorzugsweise aus dem Etsast;
zu einsacheren Handarbeiten werden jedoch auch russische Vauern ge«
braucht. Hier werden alle Arten Schust- und Hiebwaffen verfertigt.
Die Kanonenkugeln. die grostten wie die kleinsten, werden, nachdem sie
gegossen sind, so lange gefeilt, bis jede Spur vom Giesten verschwunden
ist, und zugleich mit einer genau kreisrunden Gisenschablone gepruft,
durch welche die Kugel in jeder Stellung gut hindurchgehen must, ohne
dast an irgend einer Stelle ein grosterer Zwischenraum, als von der Dicke
eines Haares, vorhanden ist. Die Gestalt der Sabel wird mit derselben
Genauigkeit in folgender Weise bestimmt. Die Durchschnittsfigur der
Klinge ist in drei Eisenblechplatten ausgefeilt, von welchen die grostte die
Klinge oben am Handgriff, die zweite in der Mitte, die dritte eine ge
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