- Project Runeberg -  Reise-Erinnerungen aus Siberien /
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(1854) [MARC] Author: Christopher Hansteen - Tema: Exploration, Russia
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Full resolution (JPEG) - On this page / på denna sida - 8. Reise von Orenburg nach Astrachan. — Störfischerei der Kosaken auf dem Flusse Ural. — Reise über die Kirgisen-Steppe mit Kameelen. — Aufenthalt bei dem Kirgisen-Khan Dschanger in seinem Palaste mitten in der Steppe. — Besuch bei dem kalmuckischen Fursten Tiumén. — Ankunft in Astrachan

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8. Kap.) Storfischerei.
wie Kaffeebohnen sind und einen Werth von fast tausend Rubeln ha
ben. Eine solche Haube wurde uns von dem reichen Kosakenofficier ge«
zeigt, bei dem wir in Uralst den 21. und 22. Januar wohnten. Da
wir von ihm erfuhren, datz nach einigen Tågen die jahrliche Winterfischerei
auf dem Flusse in der Nahe des Vorpostens Mergenew stattfinden sollte,
so begaben wir uns dorthin.. In der Nahe des Orts fanden wir mehrere
Kosakenschlitten, beladen mit einer Menge theils kurzerer theils tangerer
weisier Stabe. an deren dickerem Ende ein starker und svitziger eiserner
Haken, etwa Wie ein Schiffshaken, befestigt war. Als wir am 24. des
Morgens an der bezeichneten Stelle ankamen, fanden wir ungefahr 4000
Kosaken beisammen, und an dem hohen Ufer des Flusses war eine zwolf
pfundige Kanone ausgestellt. Um neun Uhr Vormittags lietz der com
mandirende Kosakenofficier einen Signalschutz mit der Kanone abfeuern, zum
Zeichen, da§ die Fischerei ihren Anfang nehmen sollte. letzt sturzten die
Kosaken auf den Flutz zu und stellten sich an einem Orte, wo die Fische,
wie man wusite, sich sammelten. in vier, etwa drei- bis vierhundert Schritt
von einander entsernten Reihen quer über den Flu§ auf. Mit eisernen
Hacken hieben sie nun in bestimmten, kaum ein våar Ellen abstehenden
Gntfernungen runde Locher in das Eis, die etwa einen Fusi im Durch»
messer hatten. An jedem Loche standen zwei oder drei Kosaken; und als
dieses in wenigen Minuten fertig war, so wurde ein Fischhaken in jedes
Loch bis etwa einen Fust vom Grunde hineingesteckt. Da die vielen wei«
§en Stabe, welche gleichsam vier Zaune quer über den Flutz bilden, dem
Fische Schrecken einjagen, so sucht er nach einer von den Seiten zu ent«
fiiehen vielleicht wird er auch von Neugier gelockt und sto§t dabei
gegen einen oder den andern Haken. Sobald der Kosak diesen Stotz
fuhlt, bewegt er den Haken aus und ab und dreht den Stab allmalig in
den Handen herum, damit die Spitze des Widerhakens den Leib des
Fisches treffen kann. Fuhlt er, datz der Widerhaken gesa§t hat, so rust
er seine Kameraden zu Hilfe. Diese erweitern das Loch, welches gewohn»
lich nicht grotz genug ist, um den machtigen Fisch hindurch zu bringen,
mit eisernen Hacken, wahrend er selbft alle seine Krafte anspannt, den ar,
beitenden Fisch dicht unter der Flache des Eises festzuhalten. Hat der
Widerhaken den Fisch nahe am Kopfe oder am Schwanze gefatzt, so wird
er durch die vereinigten Krafte von drei Mannern heraufgezogen. Hat

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